Regionale Produzenten für eine regionale Küche

Oliver Borner – 22. November 2022
Am vergangenen Montag trafen im Gaswerk in Seewen SZ im Rahmen der Produzentenarena «Koch sucht Bauer - Bauer sucht Koch» regionale Gastronominnen und Gastronomen mit Bäuerinnen und Bauern. Dabei stand die Vernetzung der beiden Branchen im Fokus.

Einheimische Produkte für einheimische Gerichte von einheimischen Köchen. Der Kanton Schwyz will regionale Gerichte und Produkte fördern, weshalb Gastronomie und Landwirtschaft direkter und besser zusammenarbeiten sollen. Aus diesem Grund organsierte der Kanton unter der Schirmherrschaft des Departements für Wirtschaft am vergangenen Montag eine Produzentenarena der Gastronomiebranche und regionalen Produzenten.

Unter dem Namen «Koch sucht Bauer – Bauer sucht Koch» trafen sich gegen 100 Interessierte in der Eventbar Gaswerk in Seewen SZ, um einerseits über die Bedeutung von regionalen Produkten in der Schwyzer Gastronomie zu diskutieren und andererseits um Kontakte untereinander zu knüpfen. Zu Beginn der Veranstaltung fand ein Impulspodium mit David Debuyser (Brasserie Engel, Schwyz), Christian Vogel (Birdy's, Brunnen) und GastroSchwyz-Präsident Marco Heinzer (Landgasthof Seeblick, Gross) sowie dem Fischer Andreas Braschler, dem Arther Biogemüseproduzenten Michael Reichmuth und dem Tuggner Linthmais-Landwirt Christian Bruhin statt. Anschliessend öffnete sich die Runde für Gespräche zwischen den Teilnehmenden aus Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und Gastronomie, um aufeinander zuzugehen, sich auszutauschen und eine Zusammenarbeit zu ermöglichen.

«Es funkt noch nicht richtig»

Mit dabei bei der ersten Ausgabe der Produzentenarena war Ernährungsforscher Dominik Flammer. Der Ostschweizer beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Geschichte der Ernährung und legt seinen Fokus auf regionale Produkte und Ernährung. Zudem war Flammer massgeblich an der Eröffnung des Culinarum Alpinum in Stans NW, ein Kompetenzzentrum für alpine Regionalkulinarik, beteiligt. Das Format «Koch sucht Bauer – Bauer sucht Koch» hat der 56-Jährige bereits in Österreich und Italien durchgeführt und immer positive Rückmeldungen erhalten. Das soll nun auch im Kanton Schwyz für eine regionale Vernetzung sorgen. Denn: «Zwischen den Bauern und den Köchen funkt es im Kanton Schwyz noch nicht richtig. Es braucht Unterstützung, damit sich die beiden Partner finden», so Flammer. Dies sieht auch GastroSchwyz-Präsident Marco Heinzer so. «Der Koch arbeitet immer dann, wenn der Bauer frei hat. Das macht ein Treffen im Alltag sehr schwierig.» Es sei daher wichtig, dass es eine solche Plattform wie die Produzentenarena gäbe.

GastroSchwyz mit neuen Statuten

Im Vorfeld der Produzentenarena führte der kantonale Gastronomiebranchen verband seine ausserordentliche Delegiertenversammlung durch. Als zentrales Traktandum standen die Änderungen der Statuten von GastroSchwyz und der Familienausgleichskasse im Fokus. Die Änderungen waren nötig, weil sich im Sommer die Regionalsektionen GastroEinsiedeln/Ybrig und GastroAusserschwyz auflösten. Alle Statutenänderungen wurden einstimmig angenommen.

Im Anschluss daran informierte Ruedi Stöckli, GastroLuzern-Präsident, über den aktuellen Stand der Entschädigungsintitative von GastroSuisse. Es seien bis dato 26 000 Unterschriften zusammengekommen. «Es braucht daher noch die Unterstützung aller Betriebe, damit wir die nötigen 100 000 Unterschriften sammeln und unser Anliegen im kommenden Jahr einreichen können», so Stöckli. Bis im März haben die Initianten noch Zeit, um alle Unterschriften zu sammeln. Als Abschluss des gastronomischen Vormittags trafen sich die Delegierten mit regionalen Partnern in den Räumlichkeiten der Schuler Weine zum gemütlichen Apéro.