Gastronomie

Neuer Rekord: Wallis und Waadt räumen ab

Reto E. Wild – 28. Oktober 2019
So viele eingereichte Weine wie noch nie: Die Gala des Schweizer Weins vergangene Woche in Bern sorgte für saftige Überraschungen und 39 Podestplätze.

 Noch nie versuchten so viele Winzer, das Podest des Grand Prix Du Vin Suisse zu erklimmen, der im Berner Kursaal vor rund 500 Personen und mit gegen 1000 geöffneten Weinflaschen im Stil einer Gala zelebriert wurde: 544 Weingüter reichten 3254 Weine ein. Neben dem Interesse am Preis ist der Rekordsommer 2018 Grund für diesen neuen Rekord. 39 Podestplätze gibt es in den Kategorien Chasselas, Riesling-Silvaner, sortenreine Weiss- und Rotweine, weisse und rote Assemblagen, Rosé, Pinot Noir, Gamay, Merlot, Gamaret und Garanoir sowie Süss- und Schaumweine zu vergeben. Das Wallis untermauert die Vormachtstellung als grösster Weinbaukanton der Schweiz mit 13 Podestplätzen vor dem Kanton Waadt mit zehn Rangierungen in den Medaillenrängen. Der Abstand zum nächsten Kanton ist riesig und überraschend: Der Kanton Zürich, einst eines der wichtigsten Weinbaugebiete der Schweiz, schafft vier Podestpätze, wobei das Weingut Gehring aus Freienstein mit dem besten Pinot Noir des Landes sowie dem zweitbesten Riesling-Sylvaner gleich zweimal auf die Bühne kommt. Die so unterschiedlich grossen Weinregionen aus dem Tessin, dem Kanton Baselland und Genf schaffen noch zwei Podestplätze, Neuenburg, Luzern, Thurgau und Bern je einen. Der Kanton Graubünden geht in sämtlichen 13 Kategorien leer aus. «Wir Schweizer Winzer sind alles Glückskinder»
Beim gemeinsam von der Vereinigung Vinea und dem Fachmagazin Vinum ausgerichteten Grand Prix du Vin Suisse, dem grössten Degustationswettbewerb für Schweizer Weine, wird die Cave de la Côte in Tolochenaz VD zum Weingut des Jahres 2019 gekürt und tritt somit die Nachfolge von Diego Mathier an. Auf der Bühne sagt Mathier gegenüber Moderator Sven Epiney: «Wir Schweizer Winzer sind alles Glückskinder. Wir befinden uns im idealen Klimagürtel. Nur müssen wir das verstehen und kommunizieren.» Diese Aussage sei kein Marketing, sondern die Wahrheit. Der Walliser erhält Schützenhilfe von Vinum-Chefredaktor Thomas Vaterlaus: «Der Merlot war beim Grossen Preis des Schweizer Weins immer in Tessiner Hand. In warmen Jahren wie 2018 wurde er in 21 Kantonen inklusive Uri, Basel und Jura produziert. Dank der Klimaerwärmung ist es möglich, schweizweit hervorragende Weine zu machen.» Die Terreni alla Maggia SA sorgt mit ihrem Ascona Riserva zwar noch für den ersten Platz in der Kategorie Merlot, dahinter folgen aber bereits die Walliser mit dem Clos Grandinaz L’Orpailleur aus Uvrier und die Cave des Amis aus Fully.

Auszug aus der Rangliste:

Sortenreine Weissweine
1. Trésors de Famille Petite Arvine 2018, Maison Gilliard Sion VS
2. Petite Arvine Cavosaviésan 2017, Ozenit Granges VS
3. Humagne blanche Grandmaître barrique 2017, Gregor Kuonen Salgesch VS Pinot Noir
1. Barrique exclusive 2015, Weingut Gehring Freienstein ZH
2. Auslese 2017, Schmidweine Schlattingen TG
3. Pinot Noir Sommernachtstraum 2018, Cave Papillon, Salgesch Andere sortenreine Rotweine
1. Cornalin Excelsus 2018, Sélection Excelsus Chamoson VS
2. Syrah Grand Cru Sierre 2017, Cave de Goubing Sierre VS
3. Syrah 2017, Cave Gilbert Devayes Leytron VS Die Gesamtübersicht der Resultate gibt es hier.