McDonald's: Erfolgreiches 2022 dank Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Oliver Borner – 14. März 2023
Der Fastfood-Riese konnte im abgelaufenen Jahr die Digitalisierung und seine Nachhaltigkeitsziele vorantreiben. Zudem stösst die Ausbildung in der Systemgastronomie weiter auf grosses Interesse.

Am Dienstag präsentierte McDonald's Schweiz seinen Jahresbericht zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2022. Wie beim Fastfood-Riesen üblich, wurden auch in diesem Jahr keine Zahlen kommuniziert. Der Fokus lag dementsprechend auf anderen Parametern.

Dabei hob McDonald's Schweiz-Chefin Aglaë Strachwitz insbesondere das digitale Servicekonzept hervor, welches sich 2022 weiterentwickelte. So kann in der McDonald’s-App jetzt direkt bestellt und beispielsweise via Twint bezahlt werden. Mit der 20 Order&Pay-Funktion entfällt die Wartezeit an der Theke oder am Bestellautomaten, und die Gäste können sofort nach Betreten des Restaurants am Tisch Platz nehmen. Das trifft den Nerv der Zeit. «Die Nutzungszahlen der App steigen stetig an. Das zeigt uns, dass die App ein wichtiges Instrument für unsere Gäste ist», sagt Strachwitz. Jeder vierte McDonald's-Gast nutze die App regelmässig. Das Bestellen und Bezahlen am Automaten sei mittlerweile zum Standard geworden. Nur noch ein sehr kleiner Bruchteil der Gäste bezahlten an der klassichen Kasse, so Strachwitz.

Poulet und Spicy geben den Ton an

Wenn bestellt wird, dann verlassen sich die Schweizer Gäste auf die Klassiker. Big Mac und Cheeseburger sind weiterhin die grossen Dauerbrenner bei McDonald's. Im abgelaufenen Jahr kristallisierten sich dennoch neue Vorlieben der Gäste heraus. «Zum einen laufen die Gerichte in der Spicy-Variante gut, zum anderen sind die Gerichte mit Poulet sehr beliebt», so Strachwitz. Insbesondere die Kombination der beiden - in Form von Spicy Chicken McNuggets - fand bei den Gästen grossen Anklang. Damit vollzieht sich auch auf dem Teller ein Wandel. «Vor zehn Jahren hätten solche Produkte noch weniger Fans gefunden», ist Strachwitz überzeugt. Ob es in den Schweizer McDonald's bald auch pflanzenbasierte Produkte, wie sie seit jüngstem in Deutschland angeboten werden, geben wird, liess McDonald's Chefin Strachwitz offen. Man werde zu gegebener Zeit kommunizieren und die Produkte vorstellen, hiess es.

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McDonald's Schweiz-Chefin Aglaë Strachwitz. (Bild: McDonald's Schweiz)

Wenig verändert hat sich indes an den Preisen, wie Strachwitz weiter erläutert. «Trotz Inflation und den damit gestiegenen Lebensmittel- und Rohstoffpreisen ist es uns gelungen, die Preise für unsere Menüs 2022 auf einem stabilen Niveau zu halten». Es gäbe zwar einzelne Produkte, die im Preis gestiegen seien, allerdings seien diese Veränderungen marginal. Auch für 2023 soll es, trotz anhaltender Inflation und teureren, nachhaltigen Verpackungen, keine Preiserhöhung geben. «Wir wollen weiterhin sicherstellen, dass die Gäste bei uns mindestens ein Menü für unter zehn Franken geniessen können», so Strachwitz.

Nachhaltigkeit weiter verbessert

Bei der Nachhaltigkeit setzt McDonald's das Erreichen seiner ambitionierten Ziele bis 2025 fort. Dazu gehört, das Verpackungsmaterial zu optimieren und Plastik zu vermeiden. Bereits heute bestehen die Speiseverpackungen zu 95 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen wie Papier und Karton, bis 2025 soll der Plastikanteil bei den Verpackungen auf maximal zwei Prozent reduziert werden.

Bereits seit letztem Jahr erhalten die Gäste im Restaurant dafür die Getränke ohne Plastikdeckel und Röhrli, und für Take-away gibt es einen Kartondeckel mit Trinköffnung. «So sparen wir Tag für Tag Verpackungen ein. Im letzten Jahr waren es 200 Tonnen weniger Plastik», rechnet Chefin Strachwitz stolz vor. Auch das Rezyklieren von Bechern, welches 2021 im Umweltrestaurant in Hendschicken AG gestartet wurde, soll weiterverfolgt und zeitnah in allen Schweizer Filialen eingeführt werden. Ein konkretes Umsetzungsjahr nannte Strachwitz aber nicht.

Lehrstellen sind weiterhin sehr beliebt

Wie die gesamte Branche wird auch McDonald's nicht vom Fachkräftemangel verschont. Obschon 2022 insgesamt sechs neue Restaurants eröffnet und 600 neue Stellen geschaffen wurden, sind längst nicht alle Stellen besetzt. Deshalb setzt das gelbe M nach wie vor auf die Ausbildung von eigenen Fachkräften in der Systemgastronomie. Aktuell werden 34 Lernende in den Schweizer Filialen ausgebildet, 2023 werden es mit 39 sogar noch ein paar mehr sein. «Es ist damit zwar nur die Mehrheit der Lehrstellen, die wir schweizweit anbieten, besetzt», sagt Strachwitz, «aber wir sind überzeugt, dass wir mit unserer Ausbildung einen grossen Anteil zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Gastronomiebranche beitragen können».