Gastronomie

Luzerner Bio-Deliverer trotzt Corona

Oliver Borner – 15. April 2021
Während viele Gastrobetriebe in der Pandemie um ihr Überleben kämpfen, startet ein Luzerner Start-Up durch. Mit seinen Mittagsmenüs, Biosäften und einem Velo-Lieferdienst trifft Armin Häfliger den Nerv der Zeit.

Delivery-Essen hat in der Coronapandemie an grosser Bedeutung gewonnen. Statt ins Restaurant zu gehen, lassen sich viele ihr Lieblingsmenü an die Haustür liefern oder holen es beim Take-Away ab.

Dieses Konzept hat im Herbst 2019 auch Armin Häfliger (32) für sich entdeckt. Mit seinem Team von «meinRad» verkauft er seither von einer Zentralküche aus vegane Mittagsmenüs und Biosäfte an seine Kunden. Daneben betreibt das Team auch mobile Verteilstationen mit Cargo-Fahrrädern. Mit diesen fährt das Team durch die Stadt und verkauft die Menüs und Säfte an verschiedenen Standorten. Zusätzlich beliefern sie auch Schulen und Firmen und auf Bestellung am Nachmittag auch Privatpersonen.

Corona gut überwunden

Mit diesem Konzept haben Häfliger und sein Team grossen Erfolg. «Die Leute schätzen unser Angebot sehr. Wir hatten zwar mit der ersten Coronawelle einen Einbruch der Kundenzahlen von knapp 40 Prozent, danach hatten wir aber einen stetigen Anstieg», sagt Häfliger. Dabei habe man möglicherweise auch von der geschlossenen Gastronomie profitiert. Dadurch konnte sich das Unternehmen eine stabile Stammkundschaft aufbauen, die Häfliger und seinem Team in der zweiten Coronawelle die Treue hielt.

Diese Kundschaft ist bunt gemischt. «Von Schülerinnen und Schülern bis zu Bauarbeiterinnen und Bauarbeitern ist alles dabei», so Häfliger. Besonders im Trend liegen die frisch zubereiteten Currys und vor allem die verschiedenen Obst- und Gemüsesäfte. Dabei kämen pro Tag gut und gerne mal 100 verkaufte Menüs zusammen.

Gesund als Zentralaspekt

Anders als die meisten anderen Anbieter setzt Häfliger bei seinen Produkten ganz auf die Karte Bio. Der Gastronomie-Gedanke habe dabei zunächst gar nicht im Vordergrund gestanden. «Ich suchte grundsätzlich nur nach einer Möglichkeit, frisches und gesundes Essen für die breite Masse verfügbar zu machen», sagt er.

Dabei sei ihm vor allem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wichtig, da heute immer noch der Gedanke vorherrsche, Bio, frisch und gesund sei sehr teuer. Dass seine Produkte zusätzlich vegan sind, ist zwar Absicht, die vegane Ideologie soll aber nicht im Zentrum stehen.

Die Rohstoffe für seine Menüs und Säfte bezieht Häfliger wann immer es geht von lokalen Bio-Bauern. «Einen Grossteil des Gemüses und der Früchte beziehen wird vom Bio-Hof Fluohof in Oberarth», sagt Häfliger. Die restlichen Produkte stammen von Bio-Grosshändlern.

Weiter wie bisher

Mit Blick auf die Zukunft lässt es Hälfiger mit seinem Team ruhig angehen. «Wir wollen in erster Linie mal so weiter machen wie bisher», sagt er. Pläne für eine Weiterentwicklung des Lieferdienstes gibt es aber dennoch. Im Raum steht beispielsweise ein Menü-Angebot am Abend und am Wochenende oder die Ausweitung des Dienstes auf noch mehr Standorte. «Wir haben mit diesen Plänen aber keine Eile», so Hälfiger. Man wolle zunächst beim Kerngeschäft bleiben und dann Schritt für Schritt vorwärts gehen.