Lunch-Check mit ­Rekordumsatz und News für die Branche

Reto E. Wild – 12. Juni 2023
Die Genossenschaft Schweizer Lunch-Check steigerte den Jahresumsatz auf einen neuen Rekord von 131,8 Millionen Franken. Neu gilt ein Kommissionssatz von 0,95 Prozent – und damit gibt es für die Betriebe keinen Grund mehr, die Lunch-Checkkarte nicht zu führen.

Die 61. Generalversammlung der 1961 von Zürcher Wirten gegründeten Genossenschaft Schweizer Lunch-Check findet im Ausbildungszentrum von Gastro­Aargau in Lenzburg statt. Deshalb richtet Bruno Lustenberger, Präsident von Gastro­Aargau, ein paar launige Sätze an die Versammlung, der zahlreiche Branchengrössen wie GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer, Vize Massimo Suter, ­Cafetier-Präsident Hans-Peter Oettli, HFZ-Direktor Fred Heinzelmann oder Gastroconsult-Geschäftsführer Enzo Pontoriero beiwohnen. 27 stimmberechtigte Genossenschafter (jedes aktive Mitglied hat eine Stimme, ungeachtet der Zahl der Betriebe) und zahlreiche Gäste finden sich ebenfalls ein.

Der unverwüstliche 77-jährige Lunch-Check-Präsident Ernst Bachmann saust in knapp 30 Minuten durch die sechs Punkte umfassende Traktandenliste. Einstimmig wird das Protokoll der 60. Generalversammlung angenommen, Einstimmigkeit herrscht auch beim Jahresbericht und der Rechnung 2022 sowie bei der Décharge-Erteilung an die sechsköpfige Verwaltung. Diese ist ein reines Männergremium der Altersgruppe 50 plus (Bild unten).

Kommission sinkt

Es hätte für die Versammlung durchaus zu diskutierende Punkte gegeben. Der Genossenschaft gelang zwar von 2021 auf 2022 erneut ein neuer Rekordumsatz von 124 auf knapp 132 Millionen Franken, obwohl 2022 teilweise noch die einschneidenden Coronamassnahmen des Bundesrats galten. Im Jahresbericht 2022 sammelten die Karteninhaber 165 000 Franken für die Ukraine, die an die Caritas überwiesen wurden. Doch 2022 musste Lunch-Check trotz Rekordwerten bei den Umsätzen in der Gastronomie einen Verlust von rund 742 000 Franken hinnehmen. «Wir sind zuversichtlich, dass wir schnell aus diesen Zahlen kommen», sagt Geschäftsleiter Thomas Recher. Er begründet das schlechte Ergebnis mit den Turbulenzen an der Börse. Und später verrät er: «Die ersten fünf Monate 2023 waren sehr gut. Ich verspreche, dass sich die Graphik beim Umsatz 2023 in die gleiche Richtung entwickeln wird.»

Dem Baselländer gelang es zudem, die Basler Kantonalbank mit 1200 Mitarbeitenden als Kunden zu gewinnen. Lunch-Check ist jetzt schon mit über 9000 teilnehmenden Gastronomiebetrieben die beliebteste Mitarbeiterverpflegung der Schweiz. Recher sorgt für eine weitere überraschende Neuigkeit: Lunch-Check reduziert im zweiten Halbjahr 2023 die Kommission bei den Betrieben von 1,25 auf 0,95 Prozent. Dies entspricht einer Senkung um 24 Prozent. «Gerade weil die Betriebe unter den Preisanstiegen leiden, sollen sie bei uns von den bestmöglichen Konditionen profitieren», begründet er den für die Branche positiven Schritt. Zur Erinnerung: Die Lunch-Checkkarte läuft über das normale Kartenterminal, kennt keine Initialkosten und ist nicht sozialabgepflichtig. «Es gibt keinen Grund mehr, Lunch-Check nicht als Zahlungsmittel zu akzeptieren», folgert Recher. Nach diesen News werden die Genossenschafter und geladenen Gäste in Lenzburg zur Lenzburg hochgefahren und geniessen den sommerlichen Abend hinter mittelalterlichen Mauern – im Wissen, dass die nächste Generalversammlung am 30. Mai 2024 in Basel stattfindet. Das wird ein Heimspiel für den junggebliebenen CEO Thomas Recher.