Die Lenk Bergbahnen will auf die Sommersaison 2023 hin ihre Betriebe Berggasthäuser Leiterli, Metschstand sowie der Snow Beach Lodge Metsch wieder selber führen, wie das Berner Oberländer Bergbahnunternehmen in einer Mitteilung vom Freitag schreibt.
«Die Verwaltung der Lenk Bergbahnen ist überzeugt, dass die Berggastronomie ein grosser Bestandteil des Gesamterlebnisses am Berg ist und immer wichtiger wird», erklärt André Troxler, Verwaltungspräsident der Lenk Bergbahnen. Er ist überzeugt: «Um den Service auf der gesamten Dienstleistungskette am Berg weiter effizient ausbauen zu können, erachten wir es zukünftig als sehr wichtig, wenn sowohl die Bergbahnen als auch die Berggastronomie unter einem Dach auftreten.»
Die Anpassung der Gastronomie-Strategie der Lenk Bergbahnen bringt auch im operativen Bereich Veränderungen. So ist der Aufbau einer ganz neuen Abteilung innerhalb der Struktur der Genossenschaft geplant. Als Erstes werde nun umgehend mit der Suche nach einem neuen Geschäftsleitungsmitglied begonnen. Dieses soll ab Sommer 2022 die strukturellen Aufbauarbeiten der Abteilung Gastronomie vorantreiben, heisst es weiter. Dies beinhaltet auch die etappenweise Rekrutierung aller erforderlichen Mitarbeitenden sowie die Begleitung der anstehenden Sanierungs-, Um- und Neubauarbeiten der drei Betriebe in den nächsten Jahren.
Überraschender Entscheid und grosse Enttäuschung
Während den letzten zwei Jahrzehnten pachtete die Kappeler Gastro AG die drei Gastronomiebetriebe. Die Lenk Bergbahnen seien laut Mitteilung überaus dankbar, mit dem Betrieb von Samuel Kappeler über so lange Zeit einen Profi an ihrer Seite gehabt zu haben. «Es ist alles andere als selbstverständlich, dass wir auf solch eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken dürfen. Die Kappeler Gastro AG hat auch in schwierigen Zeiten stets einen zuverlässigen Job zu unserer grossen Zufriedenheit erledigt», wird André Troxler im Communiqué zitiert.
Für die Kappeler Gastro AG sei der Entscheid der Bergbahnen überraschend gekommen. Der Verwaltungsrat der Lenk Bergbahnen habe Geschäftsführer Samuel Kappeler am Donnerstagabend informiert, wie das Gastronunternehmen in einer ersten Reaktion schreibt. «Für mich persönlich, meine Mitarbeitenden und für uns als ganze Firma ist der überraschende Abschied von den drei Häusern eine grosse Enttäuschung, schliesslich ist das ‹Leiterli› der Ursprung unserer Erfolgsgeschichte», so Samuel Kappeler. Besonders getroffen habe ihn die überstürzte Kommunikation Mitten in der Hochsaison und ohne Reaktionszeit, um den Mitarbeitenden diesen Entscheid persönlich zu kommunizieren. «Viele langjährige Stützen sind heute Morgen geschockt und tief traurig. Nun müssen wir Aufbauarbeit leisten», so Kappeler weiter.
Die Kappeler Gastro AG bleibt noch bis zum Ende der Wintersaison 2022/23 Pächterin der drei Betriebe. Wie die Lenk Bergbahnen schreiben, sei man bestrebt, die Übergangsphase professionell und reibungslos zu gestalten. Und es sei «selbstverständlich, dass alle Mitarbeitende der Kappeler Gastro AG, die aufgrund des Wechsels eine neue Anstellung suchen müssen, sich für eine freie Stelle bei den Lenk Bergbahnen bewerben werden können».