Im Zeichen der Food-Innovation

Oliver Borner – 30. Juni 2021
Am 29. Juni fand die erste «International Food Innovation Conference» des Gottlieb Duttweiler Instituts statt. Diskutiert wurde unter anderem die Zukunft der rein pflanzlichen Gastronomie.

«Essen bestimmt, wie unsere Zukunft aussieht». Mit diesen Worten eröffnete David Bosshart, Präsident der Gottlieb und Adele Duttweiler Stiftung, die «International Food Innovation Conference», welche am vergangenen Dienstag als Live-Stream in Rüschlikon ZH Premiere feierte. In mehreren Talkrunden trafen sich Experten, Forscher und Wirtschaftsgrössen, um unter der Leitung von Fernsehmoderator Florian Inhauser, um über die Ernährung der Gegenwart und der Zukunft zu diskutieren und mögliche Konzepte zur Optimierung der Ernährungsprozesse vorzustellen. Dabei standen wichtige Fragen im Zentrum der Diskussionen: Wie soll die Ernährung in Zukunft aussehen? Wie soll die stetig wachsende Weltbevölkerung in 20 Jahren ernährt werden? Und wie soll dies alles im Einklang mit der Umwelt gewährleistet werden?

 

Durch Wissenschaft zur Innovation

Abschliessende Antworten wurden dazu freilich keine gefunden. Alle Rednerinnen und Redner waren sich allerdings einig: So wie bisher kann es nicht weitergehen. Der Mensch muss sein Verhalten anpassen, wenn er künftig die Ernährung für die gesamte Weltbevölkerung im Einklang mit der Umwelt und allen Interessen sicherstellen will. Dazu gehört auch die Innovation und Optimierung von Prozessen wie beipsielsweise in der Produktion, der Verteilung oder dem Abfallmanagement mittels Wissenschaft. 

matthewkenn

Starkoch, Autor und Unternehmer Matthew Kenney. (Bild: GDI)

Gastronomie in den Prozess einbinden

Diesen Prozess soll nicht zuletzt auch die Gastronomie durchlaufen, wie der US-amerikanische Starkoch, Unternehmer und Autor Matthew Kenney in einer Diskussionsrunde hervorhob. Der 56-Jährige setzt seit mehr als zwanzig Jahren auf eine rein pflanzliche Küche und betreibt mehrere Duzend vegane Restaurants weltweit. Daneben engagiert er sich mit seiner Matthew Kenney Culinary Academy dafür, dass sich junge Köchinnen und Köche bewusst damit auseinandersetzen, wie sie kochen und welche Nahrungsmittel sie dabei verwenden. «Die Köchinnen und Köche haben ein solch grosses Potential, Dinge anders zu machen», so Kenney.

Dieses Potential will Kenney hervorbringen und die rein pflanzliche Küche weiter fördern, schliesslich sei sie «ein Teil der Lösung» zum nachhaltigen Umgang mit Nahrung in der Gastronomie. Als Vorzeigebeispiel wurde dabei immer wieder das Konzept des Schweizer Starkochs Daniel Humm hervorgehoben. Dieser setzt seit der Wiedereröffnung seines Restaurants Eleven Madison Park in New York ganz auf die Karte vegan und betreibt dafür sogar eine eigene Farm in Upstate New York.

Fortsetzung geplant

Dank des regen Austauschs verschiedener Branchen war die erste Ausgabe der Konferenz ein voller Erfolg. Aus diesem Grund soll das Format in den nächsten Jahren weitergeführt werden – dann hoffentlich wieder live in Rüschlikon.