Das Thema Nachhaltigkeit hat in der öffentlichen Wahrnehmung in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung zugenommen – auch in der Gastronomie. Gefragt sind Produkte und Dienstleistungen, die mit den Werten der Kunden vereinbar und ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig sind. Das übt Druck auf die Gastronomen und Gastronominnen aus. Sie müssen ihr Angebot entsprechend auszurichten und auf die veränderten Bedürfnisse proaktiv einzugehen.
Breit abgestützte Projektgruppe
GastroGraubünden hat diese Entwicklung, aber auch das fehlende Angebot einer ganzheitlichen Zertifizierung, erkannt. Mit ibex fairstay, dem führenden Nachhaltigkeitslabel in der Schweizer Beherbergungsbranche, ist ein Partner mit im Boot, welcher schon heute im Rahmen seiner Zertifizierung die Hotel-Gastronomie auszeichnet. ibex fairstay übernimmt denn auch die Projektleitung zur Entwicklung einer Nachhaltigkeitsauszeichnung für die Gastronomie.Unterstützt werden sie von einem Vertreter der Zulieferbranche und der Organisation United Against Waste. Ziel ist es, bis Ende Jahr fünf Pilotbetriebe auszuzeichnen, heisst es in einer Mitteilung.
Es braucht eine Zertifizierung
Um die Nachhaltigkeitsleistung glaubhaft kommunizieren und belegen zu können, müssen sich touristische Leistungsträger entsprechend mit einem anerkannten Label zertifizieren lassen. Die Produktegütesiegel von Bio-Knospe und Max Havelaar zeigen dies beispielhaft vor. Mit der Neuschaffung eines Labels erhalte der Gastronom eine Hilfestellung, den eigenen Betrieb zu durchleuchten, Wissen aufzubauen, sein Team weiterzuentwickeln und Effizienzsteigerungen zu evaluieren. Damit werde die Nachhaltigkeitsleistung des Restaurants konkretisiert und messbar und schaffe die Basis für eine glaubwürdige, überprüfbare Kommunikation gegenüber Gästen und Fachkräften.
Ambitionierter Projektplan
In zwei weiteren Workshops steht der Aufbau eines praxisnahen Kriterien- und Massnahmensets im Fokus. Der Einbezug von Fachexperten im Bereich Abfallmanagement und nachhaltiger Produktion von Lebensmittel führe zu einer weiteren Sensibilisierung aller Beteiligten. Mit der Erarbeitung von Kennwerten und einem aussagekräftigen Benchmark soll eine Einstufung der Leistungen und eine trennscharfe Standortbestimmung erzielt werden. Geplant ist, dass im Herbst 2024 insgesamt fünf Pilotbetriebe in den von GastroGraubünden und ibex fairstay begleiteten Zertifizierungsprozess starten, mit dem Ziel, bis Ende Jahr erfolgreich die Auszeichnung ibex fairstay Gastronomie entgegenzunehmen