Gastronomie
Hotellerie

Hongkong als Arbeitsort

Natalie Schluep – 23. Juli 2019
Jan Schmitter, der Kochlehrling aus Aarburg AG, ist seit etwas mehr als einem Monat in Hongkong. Nun steht er vor dem Wechsel in ein chinesisches Restaurant.

Hongkong, 23 Uhr: Jan Schmitter (18) hat Feierabend. Der Zweitlehrjahrstift aus der Krone Aarburg AG hat sich nach fünf Wochen in Hongkong an den Arbeitsalltag gewöhnt, nach Feierabend ist er nicht mehr wirklich erschöpft. Ob der Wechsel in ein anders Restaurant etwas daran ändern wird? Schmitter verlässt das Restaurant des Luxushotels Grand Hyatt (das GastroJournal berichtete in den Printausgaben vom 29. Juni, 4. Juli und 18. Juli). Ganz neue Erfahrungen wird er im chinesischen Restaurant One Harbour Road at Grand Hyatt sammeln können. «Mir wurde bereits im Vorfeld gesagt, dass ich nicht sehr viel helfen könne, da die chinesische Küche für mich als Lehrling komplett neu sei», so Schmitter. Allerdings sei er guter Dinge ist, da man auch durch Zuschauen sehr viel lernen könne. Hongkong vs. Schweizer Küchengewohnheiten
Jan Schmitter hat in der Küche des Grand Hyatt einiges über die Vielfalt von Meeresfrüchten gelernt. «Am meisten erstaunt war ich aber, dass keiner der Köche mit einer Waage arbeitet. Hier wird alles nach Augenmass ausgeführt», sagt Schmitter immer noch verwundert über die Tatsache. Auch sei der Umgang mit den Meeresfrüchten anders als er es aus der Schweiz gewohnt sei. In der Krone Aarburg sei ihm beigebracht worden, gekühlte Lebensmittel sofort wieder kühl zu stellen, in Hongkong sei es normal, dass der Fisch und die Meeresfrüchte auch einmal 30 Minuten lang nicht im Kühlschrank liegen. Im Restaurant des Luxushotels Grand Hyatt kommt es ab und an einmal vor, dass man gemeinsam mit allen Chefs des Hotels isst. Das traditionelle chinesische Essen nennt sich Chefstable. GJ Jan Schmitter Chefstable
Das Gedeck des traditionellen chinesischen
Essens mit den Hotelchefs. Ein Messer zur Erinnerung
Fasziniert war der Aargauer von den Messern, die in der Küche des Grand Hyatt verwendet werden. Am Wochenende verschlug es ihn trotz Dauerregen in die Shanghai Street in Kowloon. Für Köche ein Paradies, auf beiden Strassenseiten soweit das Auge reicht nur Geschäfte mit Küchenartikel. Schmitter sagt stolz: «Ich habe mir zwei der Messer geleistet, die ich im Hyatt auch verwendet habe. Ich habe sie als Andenken gekauft und werde sie nach Hause in die Schweiz nehmen.» Den Demonstrationen entgehen
Nicht nur in der Küche, sondern auch auf den Strassen seien grosse Unterschiede zur Schweiz erkennbar. Derzeit wird in den Medien oft über immer wieder aufflammende Demonstrationen in der chinesischen Grossstadt berichtet. Der junge Aargauer hätte zwar bisher nicht viel von den Unruhen mitbekommen, letztens seien aber deshalb alle Busverbindungen ausgefallen. «Uns wird geraten, einen weiten Bogen um die Stadtteile zu machen, in denen die Demonstrationen stattfinden, darum verlassen wir die Stadt jeweils auf der Seite von Kowloon.» Französisch in China An normalen Wochentagen können Jan Schmitter und die anderen drei Austauschlehrlinge, aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsschichten, nicht sehr viel Zeit miteinander verbringen. Nächstes Wochenende steht darum schon ein genauer Plan: «Unser Berufsschullehrer hat uns einen Tipp gegeben – das französische Fine-Dining-Restaurant Le Pan in Kowloon Bay.» Schmitter freut sich auf den Besuch und vor allem auch darauf, etwas anderes als Seafood auf dem Teller zu haben. «Ich mag selbst nicht so gerne Meeresfrüchte. Aus der chinesischen Küche bevorzuge ich eher Fried Rice und gebratene Nudeln.» GJ Jan Schmitter Hyatt Seafood
Meeresfrüchte sind die Spezialität im Restaurant
des Luxushotels Grand Hyatt in Hongkong. Nach eineinhalb Wochen in der Küche des Grand Hyatt freut sich Schmitter nun auf die neue Herausforderung der chinesischen Küche. Was ihn im One Harbour Road erwartet, wird in der Printausgabe vom 2. August zu lesen sein.