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Gestern präsentierte Gesundheitsminister Alain Berset die ersten Details zum Covid-Zertifikat, welches ab Juni verfügbar sein soll. Während vor allem die Reisebranche die Einführung begrüsst, hält sich die Begeisterung bei GastroSuisse in Grenzen. «Mich befremdet die gestrige Kommunikation des Bundesrates», sagt Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse. Noch vor zehn Tagen sei dem Verband versichert worden, dass das Covid-Zertifikat für die Restaurants nicht vorgesehen ist. Dass der Bundesrat sich nun vorbehält, bei einer Verschärfung der epidemiologischen Lage nur noch Personen mit einem Zertifikat den Zugang zu Restaurants zu erlauben, stösst beim Verband auf Unverständnis.
Als Begründung nennt der Verband die laufende Anpassung der Richtwerte zur Beurteilung der epidemiologischen Lage. «Mit diesen stetigen Anpassungen wissen wir nicht, ab wann der Zutritt in ein Restaurant nur noch mit einem Covid-Zertifikat möglich ist», so Platzer.
Covid-Zertifikat schürt Angst einer Zweiklassengesellschaft
Auch mit seinem Vorschlag, dass Restaurants auf Coronaschutzmassnahmen verzichten können, wenn sie den Zugang auf Personen mit Covid-Zertifikat beschränken, löst der Bundesrat beim Verband keine Freude aus. «Das führt nicht nur zu einer Zweiklassengesellschaft, sondern auch zu Zweiklassenrestaurants», betont Platzer. Zudem sei unklar, wie dieses Zertifikat kontrolliert werden soll. Laut Platzer würde mit einer solchen Zugangsbeschränkung sowohl das Grundrecht der Wirtschaftsfreiheit als auch die persönliche Freiheit von potentiellen Restaurantgästen beschnitten.
GastroSuisse hoffe daher, dass der Bundesrat die volkswirtschaftliche und gesellschaftlich wichtige Bedeutung des Gastgewerbes anerkennt und von einem Zertifikatszwang absieht. Und nächste Woche die Öffnung der Innenbereiche ohne potenzielle Zugangsbeschränkung beschliesst.
