Gastronomie

Eine wichtige Inspirationsquelle

Cristina Bürgi – 14. September 2017
Heute startet schweizweit die Genusswoche 2017: Rund 2000 Anlässe setzen den Fokus auf regionale Produkte und traditionelles Handwerk. Eine Chance für die Gastronomie?

Vor 16 Jahren wurde sie ins Leben gerufen, um regionale Produkte und die Freude am Essen zu fördern: die Schweizer Genusswoche. Seither ist sie zu einer Grossveranstaltung herangewachsen, die von über 50 verschiedenen Partnern unterstützt wird und jährlich bis zu 2000 Anlässe organisiert. Jede Austragung hat eine eigene Ausprägung. Dieses Jahr steht Chefkoch Claude Frôté Pate, und Neuenburg empfiehlt sich als Genussstadt. Heuer steht der Anlass ganz im Zeichen der Lebensmittelverschwendung: «Jedes Jahr landen in der Schweiz zwei Millionen Tonnen Nahrung im Abfall», erklärt Josef Zisyadis, ­Direktor der Schweizer Genuss­woche. Das sei eine Verantwortung, die alle zu tragen haben. Wer sich beim Einkaufen und Kochen besser organisiere und mit hochwertigeren Produkten arbeite, der tue aktiv etwas gegen Food Waste, sind die Organisatoren der Schweizer Genusswoche überzeugt. Aus diesem Grund möchten sie die Teilnehmenden für das Thema sensibilisieren und sie daran erinnern, sich Zeit für das Essen zu nehmen und jede Mahlzeit zu zelebrieren. Denn wer bewusst isst, geniesst und schätzt sein Essen mehr und geht nicht verschwenderisch damit um. Nicht zuletzt möchte die Schweizer Genusswoche auch regionale Produkte und traditionelle Rezepte wieder mehr ins Zentrum rücken. Denn in Zeiten des Einkaufstourismus sei es umso wichtiger, sich wieder auf lokale Spezialitäten zu besinnen. Für teilnehmende Restaurants sind die Veranstaltungen eine Chance, ihr Handwerk unter Beweis zu stellen und sich neue Inspiration zu holen: «Ich nehme teil, weil ich in der Küche schon immer Regionalprodukte verwendet habe, die Gäste das aber nicht wahrgenommen haben», erzählt Marianne Brühwiler vom Restaurant Sternen in Sternenberg, die schon zum vierten Mal mitmacht. Der Anlass sei eine gute Möglichkeit, authentische Lebensmittel «zu präsentieren und neue Gäste zu gewinnen». Das sieht auch Regula Nyffeler Birkenmeier von der Schützenstube in Liestal so. Als OK-Mitglied der Baselbieter Genusswoche ist das Projekt für sie eine Herzensangelegenheit: «Es ist eine tolle und innovative Bewegung der Ess- und Trinkkultur.» Sie spüre, dass die Nachfrage für Regionales bei den Gästen steige und sie durch die Teilnahme zusätzliche Kunden gewinne. Zudem sei es für die Küchenmannschaft eine interessante Abwechslung und Bereicherung, da sie nicht zuletzt neue Produkte und Lieferanten kennenlernen. www.gout.ch