Es war ein Novum an jenem Samstag, dem 14. Dezember 1895. Der Schweizerische Wirteverein (heute GastroSuisse) gab zum ersten Mal die «Schweizerische Wirte-Zeitung» heraus. Sie fungierte als offizielles und obligatorisches Organ der schweizerischen und der kantonalen Wirtevereine für die deutschsprachige Schweiz. Damit löste sie das erfolglose Vereinsorgan «Gastwirth» ab.
Diese erste Probenummer war gratis, Auflage unbekannt. Die Kosten für ein Abonnement hingegen waren bereits definiert: 3 Franken pro Jahr bei einer wöchentlichen Erscheinungsweise, immer samstags. Der Zeit angepasst waren auch die Inseratekosten. Für eine Zeile wurden in der Schweiz 20 Cts. verrechnet, im Ausland 25 Cts. Der Druck, die «Expedition» (Versand) sowie die Inseratenpacht wurden Emil Cotti in Zürich übertragen. Auf Letztere begründete der Verein «finanzielle Consolisierung», er rechnete mit sicheren Einnahmen.
Die Stossrichtung ist geblieben
Interessant aus heutiger Sicht wirkt das Verhältnis von fünf Seiten Inseraten zu drei redaktionellen Seiten. Für jene war ein einzelner Redaktor namens J. J. Gasser zuständig. Die Themen der Erstausgabe handelten von den Unterschieden städtischer und ländlicher Wirtschaften, Meldungen aus Kantonsräten oder der Bundesversammlung sowie Inhaber-Änderungen. Aber auch Humoristisches, ein Rezept und eine Fortsetzungsgeschichte im Feuilleton fanden Platz.
Auf der Titelseite beschrieb J. J. Gasser, was auch für die aktuelle Redaktion des GastroJournals noch immer Priorität geniesst: «Sache des Redaktors wird es dann sein, die Interessen des Wirtestandes in würdiger und energischer Weise zu vertreten und zu verfechten.»
Gastronomie
Ein historischer Moment
Corinne Nusskern – 17. Januar 2020
Das GastroJournal feiert sein 125-jähriges Jubiläum. Wir blicken zurück auf die Anfänge. In dieser Woche: die erste, am 14. Dezember 1895, erschienene Ausgabe. Damals noch als «Schweizerische Wirte-Zeitung».