Der Wahlsieger heisst GastroSuisse

Reto E. Wild – 24. Oktober 2023
Das Schweizer Stimmvolk hat entschieden: 38 von 41 Top-Kandidaten und -Kandidatinnen von GastroSuisse wurden gewählt! In den nächsten vier Jahren dürfte das Gastgewerbe noch stärker unterstützt werden.

In den vergangenen Wochen berichtete das GastroJournal mit Interviews und Wahlempfehlungen regelmässig über die Eidgenössischen Wahlen 2023. In der Ausgabe vom 31. August publizierte das Fach- und Verbandsmagazin eine Liste mit Politikerinnen und Politikern, die sich für die Branche einsetzen. 38 dieser 41 Top-Kandidatinnen und -Kandidaten wurden nun gewählt. Das ist ein Anteil von gegen 93 Prozent! Zur Erinnerung: GastroSuisse schuf die Wahlempfehlung jeweils in Abstimmung mit den Kantonalverbänden aus.
Zu den Top-Politikerinnen und -Politikern gehören sechs gewählte Gastro-Suisse-Mitglieder, die sich in Bern weiterhin für die Anliegen des Gastgewerbes einbringen: Das gilt insbesondere für die glanzvoll wiedergewählte SVP-Ständerätin Esther Friedli, die bekanntlich auch im Vorstand von GastroSuisse und zusätzlich Gastgeberin im Landgasthaus Sonne, Haus der Freiheit oberhalb von Ebnat-Kappel SG ist. Sie schaffte die Wiederwahl bereits im ersten Wahlgang mit 88 134 Stimmen und lag damit nur rund 750 Stimmen hinter dem bisherigen Mitte-Ständerat Benedikt Würth. Der Nichtgewählte Arber Bullakaj landete mit 24 373 Stimmen abgeschlagen auf dem dritten Platz.
Mitte-Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach, EVP-Nationalrat Niklaus-Samuel Gugger, Mitte-Nationalrat Fabio Regazzi, FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt und SVP-Nationalrat Manuel Strupler komplettieren die starke GastroSuisse-Vertretung.

Mehr Gehör für das Gastgewerbe

Der parteilose GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer urteilt: «Das Parlament ist bürgerlicher geworden. Insbesondere der Nationalrat verfügt wieder über eine klare bürgerliche Mehrheit. Die Anliegen der KMU- und Gewerbebranchen dürften mehr Gehör finden. Allerdings bleibt der zweite Wahlgang der Ständeratswahlen abzuwarten.» Tatsächlich bringen es Mitte, FDP und SVP auf insgesamt 119 von 200 Sitzen in der grossen Kammer. Neben den sechs GastroSuisse-Mitgliedern haben diverse andere Politiker einen starken Bezug zum Gastgewerbe: GLP-Nationalrat Martin Bäumle, Mitte-Nationalrat Philipp Matthias Bregy, FDP-Nationalrat Olivier Feller, die FDP-Neo-Ständerätin Petra Gössi, Mitte-Nationalrat Lorenz Hess und SVP-Ständerat Werner Salzmann sitzen alle in der von GastroSuisse gegründeten Parlamentarischen Gruppe Gastgewerbe. Salzmann hat die Bestätigung in stiller Wahl dank seinem guten Ergebnis in der ersten Runde geschafft.

 

Vom Winzer bis zum Seilbahnpräsi

Mit dem Aargauer Mitte-Nationalrat und Winzer Andreas Meier, einem ehemaligen Kursleiter von GastroSuisse, Mitte-Nationalrat und Präsident des Schweizer Tourismus-Verbands (STV) ­Nicolò Paganini, FDP-Nationalrätin Jacqueline de Quattro (ebenfalls im STV-Vorstand), SVP-Nationalrat Walter Gartmann (Besitzer Gasthaus Mühle Wangs SG, das Mitglied von GastroSuisse ist) und Mitte-Nationalrat und Verwaltungsratspräsident der Hotel Hof Weissbad AG Thomas Rechsteiner wurden weitere Parlamentarier gewählt, die GastroSuisse nahestehen.
Der gewählte Nidwaldner FDP-Ständerat Hans Wicki, ein Wirtesohn, müsste als Präsident von Seilbahnen Schweiz auch ein Herz fürs Gastgewerbe haben, sorgen doch Restaurants und Hotels in den Alpengebieten für eine erhöhte Attraktivität einer touristischen Destination. Die im Amt vom Stimmvolk bestätigte SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr steht als Vorstandsmitglied des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV) wie FDP-Nationalrätin und SGV-Vizepräsidentin Daniela Schneeberger der Branche genauso nah. Insgesamt wurden 105 der 171 von GastroSuisse empfohlenen Kandidaten gewählt, was einer hohen Quote von 61 Prozent entspricht. Zwölf Neugewählte figurierten auf der Empfehlungsliste von GastroSuisse.

Kommt es noch besser?

Platzer hat es angetönt: Es könnte noch besser kommen, denn 17 von Gastro-Suisse empfohlene Kandidatinnen und Kandidaten – darunter der erwähnte Ständerat Werner Salzmann – befinden sich im Rennen für einen Sitz im Ständerat und gehen in einen zweiten Wahlgang. Dieser findet in einem Monat statt.
Wo Gewinner sind, gibt es auch Verlierer: Der Neuenburger FDP-Ständerat Philippe Bauer wurde nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen abgewählt und wird durch Baptiste Hurni von der SP ersetzt. Der 61-jährige Bauer ist noch bis zur neuen Zusammensetzung des National- und Ständerats Mitglied der erwähnten Parlamentarischen Gruppe Gastgewerbe.