Grosses Comeback von Andreas Caminada: Der Bündner Dreisternekoch vom Schloss Schauenstein feiert eine fulminante Rückkehr unter die besten 50 Restaurants der Welt. Die «The World's 50 Best»-Liste wurde am Montagabend in London präsentiert. Caminada nahm gemeinsam mit seiner Gattin Sarah und mit Küchenchef und Geschäftspartner Marcel Skibba am Event teil – und landete auf Platz 40. «Ein Tag war Halligalli in London», erzählt er über die Feier, "und nun geht es wieder um unsere Gäste. An unserem Sommerfest feiern wir dann jeden Erfolg und jedes Diplom der Mitarbeitenden.»
Vor einem Jahr belegte er Rang 59. Die Liste fasst 100 Ränge. Das Schloss Schauenstein ist das einzige Schweizer Restaurant im renommiertesten Restaurant-Ranking der Welt. «Ich finde, es müssten noch viel mehr Schweizer Restaurants auf der Liste sein», sagt Caminada gegenüber dem GastroJournal. «Die Dichte an Restaurants, auf die wir stolz sein können, ist grossartig. Ich denke aber, dass da auch ein politischer Aspekt reinkommt und die meisten Länder – darunter auch die Schweiz – maximal einen Platz auf der Liste besetzen können.»
«Bei mir gäbe es keine Nummer 1»
Zum weltbesten Restaurant wurde das Kopenhagener Dreisternelokal Geranium von Rasmus Kofoed gekürt. Caminada: «Das Geranium verdient die Nummer 1. Sie haben alles dafür gegeben. Das Geranium unterstützt übrigens auch unsere Uccelin-Stiftung sehr und nimmt viele Stipendiaten von uns auf.» Schon im Vorjahr ging der Titel in die dänische Hauptstadt, damals ans Noma. Hinter dem Geranium komplettieren das Disfrutar (Chef Oriol Castro) aus Barcelona sowie das Central (Chef Virgilio Martinez) das Podest. Das jeweils beste Restaurant des Jahres erhält einen Platz in der «Best of the Best»-Liste und figuriert danach nicht mehr in der «The World's 50 Best»-Liste.
Wie würde Caminadas Bestenliste aussehen? «Bei mir gäbe es keine Nummer 1. Ich würde einfach eine Liste mit Restaurants, die ich cool finde, zusammenstellen.»
Die Liste wird von William Reed Business Media organisiert. Erstellt wird sie aus den Stimmen der «World's 50 Best Restaurants Academy», die aus über 1'000 internationalen Foodjournalisten, -kritikern, Köchen, Gastronomen und weitgereisten Gourmets besteht. Jedes Jurymitglied gibt zehn Restaurants an, klare Kriterien wie etwa beim Guide Michelin gibt es nicht. Caminada sieht den Stellenwert der Liste entsprechend weniger hoch an, ist aber froh, dabei zu sein: «Die 50 Best war die erste Liste, die Spitzenköche aus aller Welt so zusammenbrachte. Die Events sind wie Klassentreffen. Die Liste hat somit ihren Reiz und man ist gern drauf. Die Liste und die Events helfen uns für die internationalen Kontakte. Die konnte ich in den letzten Jahren für unsere Stiftung nutzen. Man nimmt uns wahr.»