Davon träumen Zürcher Gourmets seit Langem: ein Restaurant von Andreas Caminada mitten in der Stadt. Bislang bedeutete der Besuch in einem der Betriebe des besten Schweizer Kochs eine Fahrt nach Graubünden. Im Schloss Schauenstein in Fürstenau kocht Andreas Caminada auf Dreisterne-Niveau. Im Grand Resort Bad Ragaz und im St. Moritzer Badrutt’s Palace kochen Silvio Germann respektive Marcel Skibba Gerichte zum Teilen – Igniv by Andreas Caminada heisst das Konzept, das Gästen gleichermassen Spass und kulinarische Höhenflüge bereitet.
Die beiden Igniv-Restaurants sind mit jeweils einem Michelin-Stern und 17 GaultMillau-Punkten bewertet. Demnächst werden zwei weitere eröffnet. Seit ein paar Monaten ist bereits bekannt, dass Caminada sein Glück in Bangkok versuchen wird. Um das Konzept in der thailändischen Metropole bekannt zu machen, reiste der 42-jährige Bündner mehrmals mit seinen Köchen nach Bangkok. Nun steht der Termin fest: Im April 2020 gehts los. In der Igniv-Küche im Fünfsternehotel St. Regis soll David Hartwig übernehmen.
Zürich-Sperre ist vorbei
Auch in der Schweiz wird die Igniv-Familie erweitert. Im Vertrag mit dem Bad Ragazer Luxushotel wurde zur Eröffnung des ersten Ignivs 2015 eine dreijährige Zürich-Sperre vereinbart. Diese lief Ende 2018 aus, einem Igniv in Zürich steht nichts mehr im Weg. Wie das GastroJournal aus gut unterrichteter Quelle weiss, wird die Eröffnung des Zürcher Igniv für Anfang 2020 an bester Lage geplant: Das Restaurant soll beim Münsterhof 3, gleich hinter dem Paradeplatz, einziehen.
Küchenchef könnte Daniel Zeindlhofer werden. Der 30-Jährige beendet demnächst sein vierjähriges Engagement als Koch des Golfclubs Vista in Sagogn. Davor arbeitete er vier Jahre in Caminadas Schloss Schauenstein, davon zwei Jahre als Souschef. Wie bereits im Golfclub Vista soll Zeindlhofers Partnerin Ines Triebenbacher (29) die Rolle als Restaurantleiterin und Sommelière übernehmen.
Signaturgerichte und Freiheiten
Wie Silvio Germann und Marcel Skibba dürfte Daniel Zeindlhofer einerseits Signaturgerichte zubereiten, die auf den Menükarten aller Igniv-Betriebe zu finden sind. Sie sorgen beim Gast für einen Wiedererkennungswert. Damit sie in allen Betrieben gleich aussehen und schmecken, treffen sich die Köche gelegentlich und justieren die Gerichte einheitlich. Anderseits geniessen die Igniv-Köche auch Freiheiten: Jeder kocht in Absprache mit Andreas Caminada seine eigenen Speisen mit der Igniv-typischen DNA.
Andreas Caminada wollte sich auf Anfrage des GastroJournals nicht zu einer möglichen Erweiterung der Igniv- Familie in Zürich äussern.
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Caminada eröffnet Restaurant in Zürich
Benny Epstein – 24. Oktober 2019
Wer beim besten Schweizer Koch essen will, muss nicht mehr zwingend in die Berge.