Am 12. September kommt es zur grossen Gala der Champagner

Reto E. Wild – 08. September 2021
«Champagne and Friends» nennt sich das Format und findet am 12. September 2021 in Zürich statt. Das GastroJournal war bei der Vorverkostung dabei und hat mit Organisator Dan Roznov über Champagner-Trends und -Tipps gesprochen.

Es gibt nur wenige in der Schweiz, die so viel von Champagner verstehen wie Dan Roznov, der den Blog «Champagne Spy» führt, 2017 das Format «Champagne & Friends» gründete und heute einzelne Häuser in der Champagne im Marketing berät. 

Und mit diesem «Champagne & Friends» geht es am Sonntag, 12. September 2021, im Restaurant George in Zürich in eine neue Runde oder wie Roznov in der Einladungskarte schreibt: «Switzerland's premier Champagne event invites you once again to taste fifty shades of Champagne, on a feel-good Sunday». Der Anlass ist auch für Gastronomen eine Gelegenheit, sich eine Übersicht auf bekannte und unbekannte Champagnerhäuser zu verschaffen. Die Spannweite der zu degustierenden Champagner ist enorm: vom 29-jährigen Winzer, der auf eine Jahresproduktion von 2000 Flaschen kommt, bis zum Grossproduzenten, der es auf über fünf Millionen Flaschen bringt. Ein paar wenige Tickets sind noch hier erhältlich: www.champagnefriends.ch 

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Dan Roznov macht es vor: Champagnergenuss aus der Flute ist ein Fehler. Der Schaumwein braucht Platz und damit ein bauchiges Glas. (Bild: GastroJournal)

Tipps von Dan Roznov: 

  • Beim Degustieren den Champagner nicht zu lange im Mund haben. Gerade jene, die sich Säure nicht so gewohnt sind, laufen sonst Gefahr, nur noch die Säure zu spüren. 
  • Den Champagner eine Stunde vorher öffnen. Erklärung vom Champagne Spy: «Champagner ist ein Wein, der Luft mag.» 
  • Die besten Jahrgänge sind 2002, 2008 (Kombination aus Frische, Struktur und Kraft, Jahrgangschampagner von 2008 sind Anfang März 2008 auf den Markt gekommen), 2015 (auf dem Markt gibt es von diesem Jahrgang fast nichts mehr) sowie 2018 bis 2020.  

Vorurteile/Fehler:

  • Champagner kann man nicht lange lagern. Die Antwort von Roznov: «95 Prozent der Champagner werden zu jung getrunken.» Dank der globalen Erderwärmung seien die Champagner viel zugänglicher, aber trotzdem gut lagerbar geworden. 
  • Oft werden die Champagner zu kalt serviert.
  • Champagner sind grossartige Essensbegleiter und nicht nur zum Aperitif eine Freude. 
  • Falsche Gläser: Eine enge Flute sorgt dafür, dass der Gast nur noch Frische und Zucker spürt. In einem zu grossen Glas verliert der Champagner seine Frische. 

 Welche Champagner, die am 12. September ebenfalls zur Auswahl stehen, sind dem GastroJournal speziell aufgefallen?

  • Lanson Green Label bio (mehr und mehr Bioweine in der Champagne!), ohne Jahrgang: schöne Hefenote, elegante Säure, 17 Punkte
  • Doyard Blanc de Blancs Grand Cru, Extra Brut 2012: Ein kleiner Betrieb, sucht für die Trauben nur beste Lagen aus, auffallend florale Nase, elegante Üppigkeit, ein Musterbeispiel für einen klassischen Blanc de Blancs, 18 Punkte
  • Paul Bara Special Club 2014: 80 Prozent aus Pinot Noir, Stachelbeeren, würzig, parfümiert, saftig, sehr zugänglich dank leichter Dosage, 18 Punkte
  • Bollinger PN VZ16: Ein reiner Pinot, kraftvoll, elegant, dicht, lang, beerdig, stofflig, ein toller Essensbegleiter vom Jahrgang 2016, 18,25 Punkte
  • Charles Heidsieck Rosé 2008: Charmanter, voluminöser, blumig-fruchtiger Rosé, 18,25 Punkte
  • Laurent-Perrier Grand Siècle Grande Cuvée: 2004 und 2006 vereint, sehr schöne Nase nach weissen Blüten, majestätisch mit edlem Körper, 18,5 Punkte
  • Taittinger Comtes de Champagne Grands Crus Blanc de Blancs 2008: 100 Prozent Chardonnay, klassisch, Aprikosen, Haselnüsse, Vanille, Honig, wiederum zugänglich, 18,75 Punkte
  • Piper-Heidsieck Rare Brut 2008: 70 Prozent Chardonnay und 30 Prozent Pinot Noir, sehr elegant und zugänglich, noch immer schöne Frische, 9 Gramm Restzucker, die Flasche kostet allerdings rund 200 Franken, 19 Punkte 
  • Billecart-Salmon Cuvée Nicolas François Billecart 2002: 60 Prozent Pinot Noir, 40 Prozent Chardonnay, aromatisch, noch immer frisch trotz leichter Sherrynote, Kokosnüsse, Vanille, im Stahltank und im Holzfass ausgebaut, 2002 ist einer der besten Jahrgänge, 19 Punkte