Die Nominierten für den diesjährigen Prix Montagne stehen fest. Jurypräsident Dario Cologna und seine Jurykolleginnen und -kollegen haben sechs Projekte nominiert, die in beispielhafter Weise direkt zur Wertschöpfung und wirtschaftlichen Vielfalt im Schweizer Berggebiet beitragen.
Insgesamt 61 eingereichte Projekte wurden auf die Kriterien der nachgewiesenen Wirtschaftlichkeit und des Modellcharakters geprüft. «Es war enorm spannend, all die Projekte durchzusehen, und zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus der Jury zu besprechen», sagt Dario Cologna. «Jedes Projekt ist auf seine Art und Weise etwas Besonderes. Das machte es für uns nicht leicht, sechs Projekte auszuwählen».
Die nominierten Projekte stammen aus allen Sprachregionen der Schweiz und aus unterschiedlichen Branchen. Die Bandbreite reicht vom Dorfladen bis zum Landwirtschaftsprojekt, vom handgemachten Skateboard bis zur traditionellen Schuhmacherei. «Die Projekte könnten wohl unterschiedlicher nicht sein. Aber genau diese Vielfalt zeigt, wie innovativ und mutig die Menschen in unserem Berggebiet sind», sagt Cologna.
Online-Abstimmung läuft
Zusätzlich zum Prix Montagne gibt es den Publikumspreis Prix Montagne im Wert von 20 000 Franken zu gewinnen. Diesen stiftet seit 2017 die Mobiliar Genossenschaft im Rahmen ihres Engagements für die Gesellschaft. Zur Auswahl stehen die sechs Projekte, die für den diesjährigen Prix Montagne nominiert sind. Ab sofort bis am 18. August kann man auf prixmontagne.ch für sein Lieblingsprojekt abstimmen.
Erste Preisverleihung mit Dario Cologna
Die Gewinner des Prix Montagne und des Publikumspreises Prix Montagne werden am Donnerstag, 5. September im Rahmen einer Preisverleihung im Eventforum in Bern bekannt gegeben. Es ist gleichzeitig die erste Preisverleihung von Dario Cologna als Jurypräsident. Durch die Veranstaltung führt die Urner TV-Moderatorin Sabine Dahinden, musikalisch begleitet von Schwyzerörgeli-Improvisator Christian Wyss.
Das sind die nominierten Projekte
Die Seele der Butia ist Wanda Hopman. Sie führt den Dorfladen mit Bistro, Poststelle und Touristeninformation und steht auch selbst an der Kasse. (Bild: zVg)
Butia Ramosch, Ramosch GR
Der Dorfladen Butia Ramosch sorgt im Unterengadiner Bergdorf für neues Leben. Dank den Initiativen des Fördervereins «Società Butia Ramosch», der Geschäftsführerin Wanda Hopman und der Gemeinde konnte der Dorfladen gerettet und für die Zukunft gerüstet werden. Entstanden ist ein vielseitiger Begegnungsort für Einheimische und Touristen.
Diese Maschine kann verschiedenste Körner reinigen und sortieren. Sie steht bei der landwirtschaftlichen Genossenschaft «Société coopérative agricole de Courtételle». Die Bauern aus der Region bringen ihre Ernte hierhin zur Verarbeitung. «Graines de pays; du champ à l’assiette» heisst das Projekt. (BIld: zVg)
«Graines de pays», Courtételle JU
Die Landwirtschaft rund um Courtételle im Kanton Jura ist im Aufschwung: Mit dem Projekt «Graines de pays; du champ à l’assiette» der landwirtschaftlichen Genossenschaft Courtételle werden auf den Feldern in der Region über 40 Sorten Saatgut wie Linsen, Chiasamen oder Kümmel angepflanzt. Dank speziellen Sortiermaschinen kann die Ernte in Courtételle direkt verarbeitet und verkauft werden.
In dieser Schreinerei in Le Brassus im Waadtländer Jura entstehen seit einigen Jahren keine Fenster und Treppengeländer mehr, sondern Sportgeräte für einen lockeren Lebensstil. LGS steht für handwerklich perfekt verarbeitete Boards aller Art. (Bild: zVg)
LGS Board Manufacture, Le Brassus VD
Was einst eine einfache Schreinerei war, ist heute eine Werkstatt für die Produktion von handgemachten Qualitäts-Boards verschiedener Art. Von Skateboards über Longboards bis hin zum hochwertigen SUP-Board: Laurent und Patrizia Golay stellen in Le Brassus im Kanton Waadt Qualitätsprodukte aus Holz her, die weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt sind.
Um Kletterfinken perfekt reparieren zu können, braucht es die Original-Leisten vom Hersteller. Diese bekommt man aber nicht so leicht. (Bild: zVg)
New Rada Schuhmacherei, Le Prese GR
Pakete mit Schuhen aus der ganzen Schweiz erreichen täglich die Schuhmacherei New Rada in Le Prese im Puschlav im Kanton Graubünden. Rund 3000 Paar Bergschuhe und Kletterfinken reparieren Orlando und Leonia Rada gemeinsam mit ihrem Team jährlich in ihrer Werkstatt. Damit geben sie nicht nur Schuhen ein zweites Leben, sondern schaffen wertvolle Arbeitsplätze im abgelegenen Tal.
Die Villa Edera in Auressio ist eines der Schmuckstücke im Onsernone. Mehr flachen Boden als im Garten davor gibt es sonst nirgends im Tal. (Bild: zVg)
Ostello diffuso «Wild Valley», Auressio TI
In den letzten Jahrzehnten hatte das Onsernonetal im Kanton Tessin immer mehr mit der Abwanderung zu kämpfen. Nun erweckt Michael Keller durch sein Ostello-diffuso-Projekt «Wild Valley» das Tal wieder zu neuem Leben. Mit seinem Beherbergungsangebot der «verstreuten Herbergen» bringt er Gäste aus aller Welt ins abgelegene Tal und gibt der Region mit einem sanften Tourismus wieder neue Impulse.
Ein Angebot aus Licht, Musik und Kulinarik lockt jährlich während 18 Tagen rund 50 000 Besucherinnen und Besucher in die Lenzerheide. (Bild: Zauberwald Lenzerheide)
Zauberwald, Lenzerheide GR
Einzigartige Lichtinstallationen, Konzerte und kulinarische Angebote mitten im Wald: das ist der Zauberwald Lenzerheide. Das Festival findet jeweils im Dezember vor Weihnachten statt. Giancarlo Pallioppi und sein Team locken mit ihrem einzigartigen Programm rund 50 000 Besucherinnen und Besucher in die Region und beleben so in der Vorweihnachtszeit das Bergdorf.