Der Schweizer Reisekonzern Hotelplan Group hat in einer repräsentativen Online-Umfrage mit 1113 Teilnehmenden im Juli 2023 die Reisevorlieben und Buchungsgewohnheiten der Schweizerinnen und Schweizer unter die Lupe genommen.
Röstigraben bei Reisebudgets und Preis
Die Reiselust der Schweizerinnen und Schweizer ist so gross wie schon lange nicht mehr. 28 Prozent der Befragten gaben an, in den nächsten zwölf Monaten mehr reisen zu wollen als vor Ausbruch der Pandemie, sogar 38 Prozent wollen mehr reisen als im vergangenen Jahr. In einer Region ist die Reiselust besonders ausgeprägt: Laut der Marktstudie planen überdurchschnittlich viele Tessinerinnen und Tessiner in den nächsten Monaten zu verreisen.
Auch geben die Schweizerinnen und Schweizer für Ferien mehr Geld aus: Bei 36 Prozent der Befragten sind die Ausgaben seit der Pandemie gestiegen. Allerdings zeigt sich hier ein deutlicher Röstigraben: Während in der Deutschschweiz 11 Prozent der Befragten angaben, ihre Reiseausgaben seien deutlich gestiegen, gaben im Vergleich mit der restlichen Schweiz die Romands am häufigsten an, ihr Budget sei deutlich gesunken. Auch achten Tessinerinnen und Romands bei der Wahl des Reiseanbieters regelmässiger auf den Preis.
Reisebüros vor Instagram, Facebook und Tiktok
Als Informationsquelle für ihre Reisen setzen die Schweizerinnen und Schweizer vor allem auf Online-Suchmaschinen (51 Prozent). Empfehlungen von Bekannten (32 Prozent) und Reisebüros (14 Prozent) sind weitere Informationsquellen. Soziale Medien spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Reiseinspiration, wobei Instagram mit 12 Prozent die beliebteste Plattform für die Ferienrecherche ist. Facebook und Tiktok folgen mit 7 bzw. 6 Prozent.
Fliegen so beliebt wie vor der Pandemie
Die Flugreise bleibt nach wie vor sehr populär: 41 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer verreisen am liebsten in der Luft in die Ferien – genauso viele wie vor der Pandemie. Ebenfalls beliebt sind Reisen mit dem Zug (35%) oder mit dem eigenen oder gemieteten Wohnmobil (21 Prozent). 15 Prozent entscheiden sich für die Reise per Fernbus. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den Sprachregionen der Schweiz: In der Westschweiz werden Mietwagen und Fernbusse häufiger genutzt, während Camperferien vor allem in der Deutschschweiz beliebt sind.
Top-Kriterium zur Wahl eines Transportmittels sind der Reisekomfort (57 Prozent), gefolgt von der Reisezeit (43 Prozent) und dem Preis (37 Prozent) – wobei dieser wiederum für die Romands wichtiger ist als die Reisezeit. 45 Prozent der Befragten in der Westschweiz gaben an, ein Transportmittel aufgrund des Preises zu wählen.
«Generation Gap» beim Reisen
In der Studie machen sich nicht nur Unterschiede zwischen den Regionen, sondern auch zwischen Jung und Alt bemerkbar. Die befragten Personen unter 45 hat das Reisefieber besonders gepackt. Das hat Auswirkungen auf das Bankkonto: 45 Prozent der jüngeren Generation haben höhere Reiseausgaben als noch vor der Pandemie. Es überrascht nicht, dass Instagram und Tiktok vor allem von der jüngeren Generation zur Reiseplanung genutzt werden – aber auch TV, Printmedien & Radio sowie Reisekataloge sind vor allem bei den unter 45-jährigen beliebt. Bemerkenswerte Generationenunterschiede zeigen sich auch in der Transportwahl. Die älteren Generationen bevorzugen das Auto und verzichten am häufigsten auf Flugreisen. Die jüngsten Befragten wiederum reisen am liebsten in der Luft an ihr Traumziel.
Alleinreisende nutzen für die Anreise am häufigsten den Zug. Familien dagegen verreisen überwiegend mit dem Auto. Aber auch Camping- und Schiffsreisen sind bei Familien besonders beliebt. An der Feriendestination angekommen, übernachten Familien mit Kindern häufig in Ferienwohnungen, da sie diese als am bequemsten empfinden. Paare entscheiden sich vor allem für Hotels und Resorts aufgrund Ausstattung und Service.