Tourismus

Spitzentreffen in Bundesbern: Rendez-vous Touristique 2018

Peter Grunder – 27. Februar 2018
Zu Beginn der Frühlingssession lädt der Schweizer Tourismus-Verband die Bundespolitik traditionell zum Mittagessen ins Hotel Bellevue – und informiert über aktuelle touristische Anliegen. Thema war diesmal der Kampf gegen die Hochpreisinsel Schweiz, besonders die Fair-Preis-Initiative, zu der sich Bundesbern vor der Volksabstimmung äussern wird.

Er sei sich «bewusst, dass wir viel zu tun haben, desto mehr schätzen wir Ihre Präsenz», begrüsste Nationalratspräsident Dominique de Buman am Dienstag viele Mitglieder des National- und Ständerates zum touristischen Lunch im Berner Hotel Bellevue – es gab schottischen Rauchlachs, Braten vom Simmentaler Kalb und Mini-Desserts. De Buman begrüsste rund 80 Gäste, darunter viele touristische Spitzen, indes nicht als Nationalrat, sondern als Präsident des Schweizer Tourismus-Verbandes (STV). Dieser lud zum ersten «Rendez-vous Touristique» – bisher war es der «Tag der Tourismuswirtschaft» gewesen. Im Zentrum des Anlasses standen nicht Aufschwung oder Olympia, sondern die Hochpreisinsel Schweiz samt den politischen Massnahmen, die sie seit Jahren absenken wollen: Während STV-Direktorin Barbara Gisi eindrückliche Zahlen zur Hochpreisinsel darlegte, erläuterte Martin Nydegger, neuer Direktor von Schweiz Tourismus (ST), wie ausgesetzt der Tourismus den Währungsschwankungen ist: «Wenn sich der Euro um ein Prozent abschwächt, tun das im Euroraum auch die Schweizer Logiernächte.» Ins juristische Gewissen redete in der Folge Hans Altherr den Politikern: Altherr hatte als Ausserrhoder Ständerat mit einer parlamentarischen Initiative, die von den Räten bis heute auf die lange Bank geschoben wurde, die Hochpreisinsel erfolglos attackiert – und er unterstützt die entsprechende Volksinitiative, die von GastroSuisse und einem grossen Tiel der Schweizer Wirtschaft und der Konsumentenorganisationen getragen wird: Deutschland kenne das seit 1973 und mache gute Erfahrungen, verdeutlichte Altherr, rund 600 Gerichtsfälle seien behandelt worden. Die schweizerische Volksinitiative stellte zu guter Letzt GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer differenziert vor. Es gehe weder um Preisdiktate noch um Wetbewerbsverhinderung, nahm Platzer Altherrs Faden auf: «Wir wollen Beschaffungsfreiheit und gleich lange Spiesse mit den im Ausland produzierenden Konkurrenten». Link: Rendez-vous Touristique 2018