Russland wird aus der UNWTO ausgeschlossen

Oliver Borner – 29. April 2022
Die Welttourismus-Organisation (UNWTO) schliesst Russland als Konsequenz für den Angriffskrieg in der Ukraine aus ihren Reihen aus.

Auf der ersten ausserordentlichen UNWTO-Generalversammlung debattierten die Mitglieder über die Suspendierung Russlands aus der Organisation, die der Exekutivrat der UNWTO auf seiner Dringlichkeitssitzung im vergangenen Monat beschlossen hatte. Die russische Delegation lehnte es ab, ihre Position zu verteidigen, und kündigte stattdessen ihren Austritt aus der UNWTO an, bevor die Debatte stattfand.

Die Versammlung stimmte für die Aussetzung und übertraf damit die erforderliche Zweidrittelmehrheit bei weitem, wie die Welttourismus-Organisation gestern mitteilte. Der Beschluss sei sofort wirksam.

Die Organisation argumentierte, dass Tourismus eine Säule des Friedens und der internationalen Freundschaft sei, und die Mitglieder der UNWTO diese Werte aufrechterhalten oder mit Konsequenzen rechnen müssten.
UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikashvili sagte: «Die Mitglieder der UNWTO haben eine klare Botschaft gesendet: Der Tourismus ist eine Säule des Friedens und der internationalen Freundschaft, und die Mitglieder der UNWTO müssen diese Werte aufrechterhalten oder mit Konsequenzen rechnen, ohne Ausnahmen. Diese Dringlichkeitsvollversammlung zeigt, dass das Vorgehen Russlands nicht zu rechtfertigen ist und im Widerspruch zu den Grundsätzen der UNWTO und der internationalen Governance steht.»

Verlust von Rechten und Privilegien

Mit dem Auschluss wird die Russische Föderation nicht mehr in der Lage sein, die Rechte und Privilegien der UNWTO-Mitgliedschaft auszuüben. Das bedeutet, dass die Russische Föderation weder in der Lage sein wird, Dienstleistungen der Organisation, einschließlich technischer Unterstützung, in Anspruch zu nehmen, noch an Sitzungen oder Veranstaltungen der UNWTO teilzunehmen, Kandidaten für die satzungsgemäßen Organe der UNWTO vorzuschlagen, an Wahlen zu den Organen der UNWTO teilzunehmen oder einen Kandidaten für das Amt des Generalsekretärs vorzuschlagen.