Tourismus

Auch die Gäste abzocken: Hochpreisinsel verschärft

Peter Grunder – 13. Mai 2017

Das Ärgernis, einen billigen Euro zu haben, aber mit dem teuren Franken davon beim Einkauf europäischer Produkte hierzulande nicht profitieren zu können, ist ja schon so gross, dass unter anderem GastroSuisse und die Konsumentenorganisationen Unterschriften für die «Fair-Preis-Initiative» sammeln. Die Initiative ist aus gastgewerblicher und touristischer Sicht umso dringender, als der teure Franken die Konkurrenzfähigkeit der Schweiz im internationalen Wettbewerb ohnehin massiv verschlechtert. Ab Mitte Juli kommt nun ein weiterer Preisschock: Ausser in der Schweiz werden nämlich in ganz Europa die Roaming-Gebühren für Mobiltelefone abgeschafft. «Dieser Wettbewerbsnachteil für den Schweizer Tourismus ist nicht tragbar», stellt denn auch der Schweizer Tourismus-Verband klar. Der Dachverband fordert den Bundesrat deshalb auf, «sich rasch, entschieden und mit Nachdruck für eine Abschaffung der Roaming-Gebühren in der Schweiz einzusetzen». Der Hintergrund dieser zusätzlichen Hochpreisinsel, unter der nur und ausgerechnet ausländische Gäste in der Schweiz leiden, ist so durchsichtig wie ärgerlich: Das Geschäft ist für die Telekom-Firmen einfach lukrativ, als dass sie es kampflos aufgeben wollen.