Gastro Journal
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Nominierte Kategorie Bäcker-Konditor-Confiseur

zukunftsträger.ch – 10. August 2017

Giuseppe Badolato

Angemeldet durch die Lernende Virginia Paissan Giuseppe Badolato «Ich wollte etwas mit Lebensmitteln machen», sagt Virginia Paissan, Lernende im 2. Lehrjahr bei Christenbeck AG im nidwaldischen Buochs. Die Schnupperlehre sagte ihr zu, die Lehrstelle liess sie auf sich zukommen. Es habe ihr von Anfang an gefallen, erzählt sie. «Es ist so cool, in der Nacht aufzustehen», alle hätten sie gut aufgenommen: «Ich bin voll glücklich.»

Christenbeck AG produziert nach dem Leitbild «Nur vom Feinsten», verwendet nur IP-Suisse-Mehl und ein Minimum an Backmitteln und ist bekannt für langgeführte Teige, die über zwei Tage die nötige Zeit bekommen. Das Unternehmen beschäftigt an zwei Produktionsorten, sechs Verkaufsstellen und dem Hotel Restaurant zum Beck in Stansstad über 100 Mitarbeitende und bildet ein gutes Dutzend Lernende aus. Virginia Paissan hat sich fürs Berufsfeld Bäckerei-Konditorei entschieden. Aber sie denkt bereits darüber nach, später Zusatzlehren in Angriff zu nehmen. Und sie engagiert sich schon über den beruflichen Alltag hinaus: Im Aufenthaltsraum der grosszügigen Backstube in Buochs hatte sie ein Flugblatt für den Wettbewerb «Brot Chef» gesehen. Paissan erkundigte sich bei ihrem Lehrmeister, meldete sich an, trainierte auch in der Freizeit hart – und gewann 2016 den Branchenwettbewerb des Schweizer Bäckerei- und Konditorei Personal-Verbandes (sbkpv) bei den Junioren. «Sie ist ehrgeizig», sagt Lehrmeister und Prüfungsexperte Giuseppe «Peppi» Badolato, der aus dem Engadin stammt und dort sowie in Davos das Handwerk gelernt hat. Er habe «das Glück, in allen drei Lehrjahren aufgestellte und motivierte Lernende zu haben», betont Badolato – Virginia Paissans Kollegin Sandra Steffen hatte beim «Brot Chef 2016» den 2. Platz geholt. Virginia zeichne sich auch dadurch aus, dass sie selber aktiv werde und nachfrage, sagt Badolato. Überdies sei sie angenehm im Umgang, «wir können auch Spass haben». Doch wenn es Druck gebe, lege sie sich ins Zeug: «Es macht Spass, mit solch motivierten Lernenden zu arbeiten.»

Virginia Paissan gibt die Komplimente zurück: Peppi Badolato habe die Auszeichnung als Lehrmeister des Jahres verdient, weil er sich nicht nur bei der Arbeit die Zeit nehme, um zu schauen, zu erklären, zu zeigen und zu helfen. «Er ist immer für uns da», sagt Virginia Paissan stellvertretend für alle Lernenden. Zudem sei ihr Lehrmeister «eine aufgestellte Person», nehme auch bei den Arbeitsplänen Rücksicht und organisiere alles, samt monatlichen Ausbildungseinheiten. Ein Lehrmeister wie aus dem Lehrbuch halt – und der Lehrmeister des Jahres? ____________________________________________

Gregor Maier

Angemeldet durch die Lernende Jessica Winter Gregor Maier «Mein Lehrmeister soll den Zukunftsträger-Preis gewinnen, weil er ein super Mensch ist und immer für jeden Mitarbeitenden das Beste will», hält Jessica Winter fest: «Ich bewundere es, wie er sich für den Betrieb einsetzt und für jedes Problem eine Lösung findet.» Wer die 19-Jährige in ihrem Lehrbetrieb besucht, der Bäckerei Rolf Maier & Co. in Laufenburg, merkt, dass sie sich dort sehr wohl fühlt. Das liegt nicht zuletzt an der Philosophie des Lehrmeisters Gregor Maier: «Für mich muss in erster Linie das Zwischenmenschliche stimmen», erklärt der 33-jährige Produktionsleiter: «Schulnoten sind bei mir zweitrangig, denn ich suche nicht nach dem besten Lernenden, sondern nach dem passenden Puzzle-Teil für unser Team.»

Gregor Maier leitet den Produktionsbetrieb des Familienunternehmens in Laufenburg in der 5. Generation. Nachdem er quasi in der Backstube aufgewachsen ist, schloss er zunächst die Lehre als Bäcker-Konditor und anschliessend jene als Konditor- Confiseur ab, bevor er in den elterlichen Betrieb einstieg. «Besonders gut gefällt mir an unserem Beruf, dass wir unsere Kreativität täglich ausleben können», erzählt er. Diese Leidenschaft möchte er auch an seine Schützlinge weitergeben: Vor knapp sechs Jahren konnte er die erste Konditor-Confiseur-Lernende ausbilden, mittlerweile haben sechs bei ihm abgeschlossen und vier Lernende sind noch in der Ausbildung. «Wir fordern sie im ersten Jahr sehr, dafür können sie schon ab dem 2. Lehrjahr Verantwortung übernehmen und die meisten Arbeiten selbständig ausführen.»

Auch Jessica Winter kann bereits in jedem Bereich mithelfen und selber Wochenpläne aufstellen. Die Arbeit gefällt ihr so gut, dass sie nach dem Lehrabschluss unbedingt auf dem Beruf bleiben und sich weiterbilden möchte. Für die Abschlussprüfung hat sie beste Voraussetzungen, denn in den letzten zwei Jahren konnten alle Lernenden der Bäckerei Maier den praktischen Teil mit einem Notenschnitt über 5,0 abschliessen. Das liegt nicht zuletzt an der grossen Unterstützung durch das Team: «Vor der Prüfung bestreiten wir drei Mal einen kompletten Probelauf zusammen, damit die Lernenden die nötige Sicherheit für ihren grossen Tag haben», erzählt Gregor Maier.

Vor dem Lehrabschluss geniesst Jessica Winter aber noch die Zeit, die sie in der Produktionsstätte in Laufenburg verbringen kann: «Ich schätze die Teamarbeit sowie die kreative Arbeit hier sehr. Am schönsten ist es für mich, wenn ich ein Produkt herstellen und damit den Kunden und Chef glücklich machen kann.» ___________________________________________

Regina von Däniken

Angemeldet durch die Lernende Leonie Grütter Regina von Daeniken «Alle Lernenden gemeinsam haben beschlossen, dass wir Regina von Däniken für den Zukunftsträger-Preis anmelden», sagt Leonie Grütter, die bei der Confiserie Sprüngli im zweiten Lehrjahr die Ausbildung als Bäcker-Konditor-Confiseur EFZ mit der Fachrichtung Konditor-Confiseur absolviert. «Unsere Lehrmeisterin macht sehr viel für uns Lernende. Innerhalb und ausserhalb des Betriebs. Sie hat den Titel verdient», ist Leonie überzeugt.

Regina von Däniken arbeitet bereits seit 25 Jahren in der Confiserie Sprüngli und betreut jeweils rund 18 Lernende. Sie ist seit vier Jahren für den Berufsnachwuchs verantwortlich. Für sie ist das Ausbilden eine Herzensangelegenheit. «Ich möchte mein Wissen und die Freude am Beruf den Jungen weitergeben.» Für die Branche sei es immens wichtig, dass es genügend Fachkräfte gebe. Regina von Däniken betont, dass Konditor-Confiseur nicht nur ein kreativer Beruf ist. Die Arbeit beinhalte, wie jede andere auch, viel Repetition. In den meisten Betrieben könne man nur bedingt kreativ sein. «Aber unser Beruf bietet unheimlich viele Möglichkeiten und das will ich meinen Lernenden mitgeben.» Dass Regina den Umgang mit den jungen Menschen schätzt, spürt man auf Anhieb. «Am liebsten stelle ich selbständige junge Menschen als Lernende ein. Solche, die ihre Meinung vertreten und sich nicht ducken. » Sie schätze die angeregten Diskussionen und den Austausch mit ihnen. Regina von Däniken hat auch schon in der Gastronomie gearbeitet und war zusammen mit Georges Knecht sowie Daniel Bumann in der Kochnationalmannschaft. «Wir sind damals sogar Weltmeister geworden.» Später hat sie die Meisterprüfung absolviert und war als Fachlehrerin tätig. In der Confiserie Sprüngli haben die Lernenden die Möglichkeit, in der Lehrlingsbackstube eigene Kreationen auszuprobieren. «Da bei uns in den anderen Abteilungen die Abläufe klar vorgegeben sind, bleibt bei der täglichen Arbeit kaum die Möglichkeit, selber etwas zu schaffen.» Ausserdem findet einmal pro Jahr die sogenannte Juniors-Week statt, in der die Lernenden aller Ausbildungsberufe selbständig eine Filiale führen. «Für mich ist es sehr spannend, einmal direkt mit den Kunden in Kontakt zu treten», sagt Leonie Grütter.

Regina schätzt an Leonie, dass sie viel Verantwortungsbewusstsein hat. «Und sie fragt nach, wenn ihr etwas unklar ist.» Allgemein sei Leonie sehr beliebt in der Firma, in den Produktionsabteilungen frage man nach ihr und das sei ein gutes Zeichen. «Auf sie ist Verlass und sie wird geschätzt.» Ausserdem verfüge sie über viel Empathie und kümmere sich um die jüngeren Lernenden.

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