Das Gastgewerbe ist im Wandel. Das zeigen nicht nur die stetig wachsenden Anforderungen an die Gastgeber, die von neuen Technologien über die Digitalisierung bis hin zu den neuen Gästebedürfnissen reichen, sondern auch neue berufliche Grundbildungen, die entstehen. Die jüngste Ausbildung im Gastgewerbe, die diesen August erstmals an den Start ging, ist der Hotel-Kommunikationsfachmann/-frau EFZ (HOKO). «Wir freuen uns, dass schweizweit über 120 Jugendliche erstmals diese Ausbildung begonnen haben», teilt Janine Bolliger mit, Projektleiterin Neuer Beruf von hotelleriesuisse. Vereinzelt werden zudem noch Lehrverträge abgeschlossen, wie beispielsweise im Tessin, wo der Start etwas später stattfinde. Bolliger verneint, dass es schwierig war, Ausbildungsbetriebe zu gewinnen. Vielmehr: «Die Begeisterung bei den Hoteliers, die als Pioniere von Anfang an mit dabei sind, ist spürbar.» Einer dieser Hoteliers ist Direktor Olivier Gerber vom Marktgasse Hotel in Zürich: «Wir haben uns entschieden, diese neue Lehre bei uns im Betrieb anzubieten, weil sie einerseits auf die aktuellen, sich ändernden Bedürfnisse der Hotelbranche zugeschnitten ist. Andererseits, weil die Lehre die heranwachsende Generation anspricht.» Gerber, der aktuell eine Lernende in seinem Betrieb zur HOKO ausbildet, verspricht sich von der neuen Lehre eine abwechslungsreiche Ausbildung für die Lernenden, die künftig als Allrounder funktionieren können. Zugleich schätzt er, dass dieser Beruf sich den ändernden Anforderungen an die Branche annimmt. Gerbers Betrieb ist gemäss Bolliger ideal für die Ausbildung. Ideal heisst, ein 3- bis 5-Sterne-Betrieb, welcher die Lernenden in den verschiedenen Abteilungen einsetzen und/oder eine offene und kommunikative Persönlichkeit ausbilden möchte, die als Schnittstelle agiert und gegen innen und aussen kommunizieren kann. Nicht nur bei den Hoteliers, auch bei den Jugendlichen sei die Nachfrage nach der neuen HOKO-Lehre gross, bestätigt Bolliger: «Die Nachfrage war und ist sehr gross. Denn die neue Grundbildung ermöglicht den Jugendlichen die Mitarbeit in verschiedenen Abteilungen des Hotels.» Ausserdem spiele der Einsatz neuer Technologien in dieser Ausbildung eine wichtige Rolle, was die Jugendlichen zusätzlich anspreche. Ein erstes Fazit möchte Bolliger indes noch nicht ziehen, «dafür ist es noch zu früh». Was sie aber dennoch festhalten möchte: «Der neue Beruf bietet viel Innovationspotenzial für die ausbildenden Betriebe, da die neuen, digitalen Kommunikationskanäle Bestandteil der Grundbildung sind und die Vielfalt der Lehre den Nerv der Jugendlichen trifft.» Insofern unterstütze der neue Beruf die Hotels bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels und helfe der Branche dabei, neue qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu gewinnen. www.berufehotelgastro.ch
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Die neue Lehre trifft den Nerv der Jugendlichen
Christine Bachmann – 07. September 2017
120 Jugendliche lassen sich erstmals zu Hotel-Kommunikationsfachleuten EFZ ausbilden