Hotellerie

Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit: Nachfrage führt nicht sofort zu Kreditnachfragen

Christine Bachmann – 27. Juni 2018
Letzte Woche fand die 51. Generalversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) statt. Ein Rückblick.

«Als Familienzusammenkunft», betitelte Präsident Thomas Bieger mit Schmunzeln die illustre Gästeschar an der 51. Generalversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH). Rund 120 Gäste, darunter 65 Genossenschafter, konnten er und SGH-Direktor Philippe Pasche jüngst im Hotel Savoy Baur en Ville in ­Zürich begrüssen. In seiner präsidialen Ansprache hielt Bieger fest: «Es zeigt sich einmal mehr, dass das Wiedererstarken der Nachfrage sich nicht sofort in einem Anstieg der Kreditnachfrage auswirkt.» Infolgedessen sei die Entwicklung der Kreditbewilligungen und des Darlehensbestandes mit einem moderaten Wachstum positiv zu bewerten. «Die beiden Bereiche Beratungsgeschäft und Wissens­transfer indes werden immer wichtiger», führte Bieger weiter aus. Zurückzuführen sei das unter anderem darauf, dass sich durch die Digitalisierung und Professionalisierung des Immobiliensektors sowie durch die Zweitwohnungsinitiative neue Kompetenzfelder eröffnen. Betreffend letzterer bestätigt Direktor Philippe Pasche in seinem Jahresbericht, dass mit 17 Expertisen die Konformitätsgutachten sowohl im Bereich des Bundesgesetzes über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland als auch des Zweitwohnungsgesetzes deutlich gestiegen seien. Die statutarischen Geschäfte gingen ohne Gegenstimmen über die Bühne – auch die Wahl der neuen Revisionsstelle. Nach 14 Jahren übernimmt die BDO AG mit Sitz in Zürich das Mandat von PricewaterhouseCoopers. Im Anschluss an den offiziellen Teil kamen die Gäste in den Genuss von zwei kurzweiligen und informativen Referaten zum Thema «Crowdfunding». Wolfgang Kleemann, Generaldirektor der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank ÖHT, informierte über «seine» österreichische Crowdfunding-Plattform «We4tourism» (siehe GJ27/2017), und Professorin und Dozentin Kerstin Wagner von der HWT Chur sprach über die Thematik aus Schweizer Sicht. Die Erkenntnisse kurz zusammengefasst: Ein Crowdfunding-Projekt muss emotional sowie sexy sein, attraktive Gegenleistungen bieten und durch eine gute Geschichte öffentliche Wirksamkeit erzielen – und vorzugsweise einen Zinsertrag ab minimal 4,5 Prozent bieten.
www.sgh.ch