Hotellerie

Oskar bewährt sich weitgehend

Christine Bachmann – 04. April 2018
Stimmen der Hoteliers zu den Vor- und Nachteilen der Ostschweizer Gästekarte "Oskar". Die Bilanz ist recht erfreulich.

Gästekarten existieren in etlichen Regionen in der Schweiz und funktionieren mal besser, mal schlechter: ob «Ticino Ticket», «Panorama Card Thunersee» oder eben «Oskar – die Ostschweizer Gästekarte». Letztere existiert seit 2016. Sie bietet für 10 Franken pro Tag Gästen ab zwei Übernachtungen in einem der 19 Partnerhotels gratis die Nutzung des öffentlichen Verkehrs sowie 34 Ausflugs­angebote in sechs Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein. «Für einen Hotelier ist ‹Oskar› ein tolles Instrument, um tote Zeiten auszulasten und die Gäste für länger als eine Nacht in die Ostschweiz zu bringen», erklärt Gastgeber Urs Majer vom Hotel Hecht in Rheineck. Seit der Lancierung im Verbund der «Oskar»-Hotels dabei, schätzt ­Majer es zudem, dass er noch nie so günstig und über eine so lange ­Zeitspanne hinweg Werbung für seinen Betrieb machen konnte: «Dieses Produkt ist schlichtweg genial.» Von der Ostschweizer Gästekarte als Marketingtool profitieren konnte auch das Hotel Heiden in Heiden: «Wir konnten Gruppen akquirieren, die mit dieser Karte vor allem von den Attraktionen Bergbahn, Schiff und Eintritte profitieren konnten – und unsere Stammgäste schätzen das Angebot ebenfalls», erzählt Gastgeber Erich Dasen. Doch nicht in allen Partnerhotels ist die Gästekarte gleichermassen gefragt, wie eine Umfrage zeigt. So gibt es Betriebe, die bis heute erst wenige ‹Oskar›-Karten verkauft haben, wenngleich gerade die Gratisnutzung des öffentlichen Verkehrs von den wenigen Nutzern geschätzt werde. Apropos gratis, ganz gratis ist diese Aktion für die Hoteliers nicht. So ist für Dasen vor allem der Preis ein Wermutstropfen, denn «das Angebot ist für die Hotels noch teuer, deshalb hoffen wir, dass mit einer grösseren Verbreitung die Kosten gesenkt werden können». Die Kosten sieht auch Gastgeberin Karin Jucker von Juckers Boutiquehotel in Tägerwilen derzeit noch als Herausforderung. Denn einige grosse Hotels würden aufgrund vieler Logiernächte extrem hohe Beiträge zahlen. Künftig sei deshalb wünschenswert, dass die Beträge nicht über die Logiernächte-Taxen berechnet würden, sondern dass je nach Grösse des Hotels ein fixer Betrag gelte. Weiter wünschte sich Jucker noch einen Ausbau des bestehenden Angebots. Denn trotz kleiner Kritikpunkte sei «Oskar» definitiv ein Leuchtturm-Projekt. Auch im «Säntis – das Hotel» wird die Gästekarte angeboten. Hier ist Gastgeber Remo Brülisauer über die Entwicklung von Oskar sehr erfreut: «Es arbeiten alle fleissig da­ran, das Angebot auszubauen, neue Leistungsträger zu gewinnen und den Namen ‹Oskar› in das Land zu tragen.» Er sei zudem überzeugt, dass künftig Angebotssteller von sich aus noch auf den ‹Oskar›-Zug aufspringen werden. «Die Vielfalt an Möglichkeiten, die wir unseren Gästen bieten können, wird die Ostschweiz noch attraktiver für Kurzurlauber machen, und davon profitiert letztlich die ganze Region und deren Leistungsträger», ist Brülisauer überzeugt. www.oskarferien.ch