«Als Pferdefuss» für die kleinen Hotelbetriebe, die nicht mehr rentieren, hat Architekturhistoriker Roland Flückiger-Seiler die Gesetzgebung der Zweitwohnungsinitiative betitelt. Denn diese hält fest, dass bei unrentablen Hotels lediglich 50 Prozent ihrer Fläche in Zweitwohnungen umgewandelt werden können. Da bleibt die Frage: Was passiert mit den übrigen 50 Prozent? Denn deren Nutzung gestaltet sich als schwierig, da in vielen Gemeinden in den Berggebieten keine Nachfrage oder gar kein Überangebot an Erstwohnungen besteht. Es existiert somit ein echtes Problem, das sich infolge verschärften Strukturwandels noch weiter zuspitzen wird. Eine Problematik, die auch Ständerat Beat Rieder wahrgenommen hat, der mit seiner Motion «Umwandlung strukturierter Beherbergungsbetriebe. Keine halben Sachen!» nun fordert, unrentablen Hotels eine hundertprozentige Umnutzung in Zweitwohnungen zu ermöglichen. Die Motion schafft dabei bestmögliche Rahmenbedingung für den Tourismus, ohne das Ziel der Zweitwohnungsinitiative zu untergraben: Da es sich bei den betroffenen Hotels um bestehende Gebäude handelt. Und da die Umnutzung an strenge Bedingungen gekoppelt ist, beispielsweise müssen die Hotels mehr als 25 Jahre betrieben worden und nachweislich wirtschaftlich unrentabel sein. Letzte Woche hat sich nun die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Ständerates für die Motion ausgesprochen. Die Verbände GastroSuisse, Hotelleriesuisse, Parahotellerie Schweiz sowie der Schweizer Tourismus-Verband begrüssen diesen Entscheid.
Hotellerie
Bestmögliche Rahmenbedingungen schaffen
Christine Bachmann – 27. Januar 2017