Gastronomie

Restaurant Krone: die Familie ist alles für sie

Daniela Oegerli – 24. November 2016
Seit 125 Jahren führt Familie Schneider das Restaurant Krone in Mosnang im Toggenburg.

Familie ist alles für Bruno Schneider, der mit seiner Frau Rita in der vierten Generation die Krone in Mosnang führt. «Ich mag es, wenn die Familie beisammen ist. Wie zum Beispiel die Enkelin Joelle, die der Grossmutter Rita gerade Staubsaugen hilft. Nicht nur aus emotionaler Sicht, sondern auch für das Weiterbestehen des Betriebes ist die Familie unverzichtbar. Aber er erachtet es nicht als selbstverständlich, dass einer seiner beiden Söhne den Betrieb bald übernimmt: «Wir haben Philipp nie dazu gedrängt, dass er einen Beruf in der Gastronomie ergreifen soll.» Er habe in verschiedenen Berufen geschnuppert, erinnert dieser sich. «Vor allem Handwerkliches fasziniert mich sehr und ich schaute mich auch in dieser Branche um.» Doch für ihn war es schon als Kind klar, dass er Koch werden möchte. Die Ausbildung hat er denn auch im elterlichen Betrieb absolviert. «Das ist nie ein Problem gewesen, ich konnte meinen Vater gut als Vorgesetzten akzeptieren.» Danach arbeitete er unter anderem in der Gastronomie des Zürcher Kongresshauses. «Vor allem im Militär habe ich als Küchenchef viele wertvolle Erfahrungen sammeln können.» Auch für Vater Bruno war es immer klar, dass er Koch lernt. Seine Ausbildung hat er dereinst im Hotel Post in Ricken absolviert. «Ich war etwas über 20 Jahre alt, als mein Vater starb. Danach führte ich gemeinsam mit meiner Mutter das Restaurant Krone», erinnert sichder Gastronom. 1984 übernahmen seine Frau Rita und er den Betrieb ganz. Um auch in Zukunft genügend gute Mitarbeitende zu finden, ist den beiden schon seit jeher wichtig, Lernende auszubilden. «Im Moment arbeiten fünf in unserem Betrieb», erklärt Bruno Schneider. Insgesamt hat er bis jetzt 24 Lernende ausgebildet. Für ihn sei es eine Bereicherung, verschiedene Generationen zu beschäftigen. Ein Problem sei es, dass viele Lernende nach der Ausbildung die Branche wechseln. «Ich rate den Jungen stets, dass sie, bevor sie die Branche wechseln, nochmals in einer anderen Küche arbeiten sollen», erklärt Bruno. Einige hätten sich dann doch noch für die Gastronomie entschieden und seien heute Chefköche oder Absolventen der Hotelfachschule. «Unsere Lernenden wie auch die Mitarbeitenden sind gleich in die Familie integriert. Wir essen gemeinsam und wenn sie ein Anliegen haben, sind wir für sie da.» Für Familie Schneider ist es wichtig, dass sich die Mitarbeitenden wohlfühlen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass einige schon seit Jahren in der Krone Mosnang arbeiten. Den Grundstein für das heutige Konzept, dem Speiserestaurant, hätten schon Brunos Eltern gelegt. «Meine Grosseltern betrieben nebenbei noch einen Landwirtschaftsbetrieb. Meine Eltern haben diesen dann aufgegeben und sich ganz auf das Restaurant konzentriert.» Neben seinem Engagement im Restaurant Krone amtet Bruno Schneider als Vizepräsident von Gastro St. Gallen und im Vorstand des kantonalen Gewerbeverbandes. «Bei der Verbandstätigkeit schätze ich den Austausch mit Kollegen. Nicht nur menschlich, auch für den Betrieb ist das sehr wertvoll.» Auch Philipp engagiert sich ausserhalb des Betriebs: «Ich bin Experte für die Chefkoch-Ausbildung und ausserdem Teamchef der ArtSkills Ostschweiz. Dieses Engagement finde ich äusserst spannend, denn Kochkunst ist meine Passion.» Die ArtSkills haben an der Olympiade der Köche in Erfurt eine Gold- und eine Silbermedaille gewonnen. Im Moment sind Vater und Sohn daran, das Restaurant von der vierten an die fünfte Generation weiterzugeben .«Ich trete langsam kürzer und Philipp hat mittlerweiledie Administration sowie die Lernenden unter sich», erklärt Bruno Schneider. Durch den vertieften Einblick in die Administration erhalte er auch wichtige Erkenntnisse, wie der Betrieb genau funktioniere. «Unsere einzige Herausforderung ist es, dass wir mehr miteinander sprechen müssen», erklärt Philipp. Daran mussten sie sich zuerst gewöhnen.