Gastronomie

Ostern: «Die Tessiner Gastronomie kann sich keinen zweiten Ausfall leisten»

Oliver Borner – 17. März 2021
Mit dem weiterbestehenden Lockdown in der Gastrobranche droht das Geschäft an Ostern im Tessin nach 2020 auch dieses Jahr auszufallen. Daran werden auch die in Aussicht gestellten Terrassenöffnungen kaum etwas ändern, sagt GastroTicino-Präsident Massimo Suter.

Vergangenen Freitag verkündete der Bundesrat, dass er den Betrieben ab dem 22. März möglicherweise die Öffnung der Aussenbereiche und der Terrassen erlauben will. Am gleichen Tag kritisierte GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer den Entscheid in der Politsendung «Arena» scharf. «Die Öffnung der Terrassen nützt nur den Wenigsten, da nicht alle Betriebe Terrassen zur Verfügung haben», argumentierte der Berner Oberländer. Bei den aktuellen Wetterverhältnissen werde zudem sowieso kaum jemand im Aussenbereich eines Restaurants Platz nehmen wollen.

Ostern ist in Gefahr

In die gleiche Kerbe schlägt auch Massimo Suter, Präsident von GastroTicino: «Wir stehen vor einem scheinbar endlosen Abgrund», sagt er gegenüber dem GastroJournal. Besonders im Hinblick auf das Ostergeschäft, welches für den Kanton Tessin emminent wichtig ist, sei die vorgeschlagene Lösung des Bundesrats fatal. «Es ist undenkbar, dass wir im zweiten Jahr hintereinander daran gehindert werden, unsere Restaurants an Ostern vollständig zu öffnen. Ostern stellt den Beginn der touristischen Saison schlechthin dar, sie hat einen Wert von etwa zehn Prozent des Jahresumsatzes», so Suter. Für die Gastronomen wäre Ostern im erneuten Lockdown somit ein heftiger Schlag, umso mehr, weil die Geschäfte seit dem 1. März wieder geöffnet sein dürfen. Dementsprechend fordert Suter auch die schnellstmögliche Öffnung der Gastronomiebetriebe. «In einer Zeit, in der es nicht möglich ist, absolute Gewissheit zu geben, brauchen die Unternehmen zumindest eine Perspektive», sagt er. Das gelte nicht nur für die Restaurants im Tessin, sondern für alle Betriebe in der Schweiz. Eine Öffnung würde die Moral aller Betroffenen stärken und damit ein weiteres Sterben von Betrieben verhindern.

Bundesrat entscheidet am Freitag

Diese Meinung teilen offenbar auch mehrere Kantone. Seit der Bekanntgabe der möglichen Öffnungsschritte forderte die Häflte aller Kantone, Restaurants ab dem 22. März auch die Öffnung der Innenbereiche zu erlauben. Ob diese Forderung einen Einfluss auf die Entscheidung des Bundesrats hat, wird sich am Freitag zeigen.