Die WorldSkills 2024 sind vorbei und setzen die lange Erfolgsserie der Schweizer Delegation an den Berufs-Weltmeisterschaften fort. Das SwissSkills National Team bringt nicht weniger als sieben Goldmedaillen, sieben Silbermedaillen und eine Bronzemedaille mit nach Hause und wird damit zur «Best Nation of Europe» und zur drittbesten Nation der Welt gekürt. Damit zieht das Schweizer Ergebnis mit dem der WorldSkills 2019 in Kazan/Russland gleich.
In den Disziplinen des Hotel- und Gaststättengewerbes gewann die Bernerin Carmen Többen eine Goldmedaille in «Hotel Reception» und der Walliser Marc Gay eine Exzellenzmedaille in «Restaurant Service». Am 12. September war das junge Talent auf der Titelseite des GastroJournals zu sehen, im Rahmen eines grossen Interviews rund um seine Vorbereitung auf die WorldSkills.
Wir hatten ihn einen Tag nach dem Ende des internationalen Wettbewerbs, der vom 10. bis 15. September 2024 in Lyon stattfand, angerufen.
Marc Gay, was war Ihre Reaktion auf die Verleihung der Medaille für hervorragende Leistungen?
Marc Gay: Natürlich ist man stolz, eine Medaille gewonnen zu haben und etwas mit nach Hause nehmen zu können. Aber es ist auch eine Enttäuschung, dass es nicht für einen Platz auf dem Podium gereicht hat.
War das Ihr Ziel?
Mein Ziel war es, mein Bestes zu geben, alles zu präsentieren, was wir gelernt haben, und die Schweiz bestmöglich zu vertreten. Ich bin sehr stolz auf meine vier Wettkampftage. Es gab einige schwierige Momente, aber das ist wohl bei jedem Wettbewerb so. Ich habe jedenfalls eine unglaubliche Erinnerung daran.
Wie stark hat der Stress Ihre Leistung beeinflusst?
Natürlich spielt Stress eine Rolle, aber nicht nur: Man muss vier Tage lang durchhalten, es gibt das Publikum und noch viele andere Faktoren. Man muss das Gleichgewicht finden und konzentriert bleiben. Ich weiss, dass ich die Möglichkeit habe, die Top 3 zu erreichen. Ich hatte das Glück, sehr gut betreut zu werden, von meiner Familie, meinen Freunden und den Berufsverbänden. Das war eine echte Triebfeder und ein echter Boost.
Und Sie können stolz auf Ihre Leistung sein!
Ja, denn ich habe immerhin den 6. Platz von 36 Bewerbern erreicht. Das Niveau steigt jedes Jahr. Ich habe es geschafft, meinen Platz in der Mitte zu finden.
Wie geht es jetzt weiter?
Ich werde mich ausruhen, denn ich bin erschöpft. Vielleicht bekomme ich ja ein Angebot für eine Stelle, wer weiss! In den nächsten Wochen muss ich mir die Frage stellen, ob ich sofort wieder in die Arbeitswelt einsteigen oder eine Hotelfachschule besuchen möchte.