Der Mangel an qualifizierten Küchenchefs ist ein Thema, das die Schweizer Gastronomie schon seit gut 20 Jahren beschäftigt. Und die Lage scheint sich in dieser Zeit keineswegs beruhigt zu haben. Nicht nur die langen Arbeitszeiten und die vergleichsweise tiefe Entlohnung sind Gründe für den Fachkräftemangel. Auch in der Liberalisierung im Gastgewerbe sehen einige Branchenvertreter den Auslöser, da seither quasi am laufenden Band Restaurants, Bars und neue Gastro-Konzepte öffnen. Diese brauchen mehr qualifiziertes Personal, als überhaupt vorhanden ist, und weichen deshalb auf angelernte oder ungebildete Arbeitskräfte aus. Durch die vielfältigen Stellenangebote bleiben Küchenchefs wiederum weniger lange an einem Ort, sie wechseln häufiger den Betrieb, verdienen sich ihre Sporen im Ausland ab oder machen sich mit ihrem eigenen Projekt selbständig. Auf professionelle Unterstützung aus dem Ausland kann sich die Schweizer Gastronomie auch nicht verlassen, denn Länder wie Spanien, Italien, Frankreich, Österreich und die Vereinigten Staaten hadern mit ähnlichen Problemen. Gemäss diversen Prognosen sollen die USA in den nächsten acht Jahren gar auf 200 000 Köche angewiesen sein. In der Schweiz reagieren Betriebe und Verbände auf den Fachkräftemangel, indem sie mit den attraktiven Karrieremöglichkeiten werben: Denn wer als Koch arbeitet, hat nicht nur einen Beruf gewählt, der immer gefragt sein wird, sondern kann dadurch auch viel reisen. Zudem ist es ein abwechslungsreicher und kreativer Beruf, mit dem man anderen Menschen eine Freude machen kann.
Gastronomie
Küchenchef gesucht: Qualifiziertes Personal fehlt
Cristina Bürgi – 19. Januar 2017
Einst führten namhafte Restaurants eine Warteliste mit Köchen und Küchenchefs, die gerne bei ihnen arbeiten wollten. Inzwischen hat ein Grossteil davon Mühe, überhaupt ausgebildetes Personal zu finden.