Gastronomie

GastroSuisse ruft die Gastgeber zur Aktion «Die Branche brennt» auf

Reto E. Wild – 17. Dezember 2020
«Die Branche brennt»: Gastgeberinnen und Gastgeber sind dazu aufgerufen, heute abend mit dem Entfachen eines Feuers ein Zeichen zu setzen.

GastroSuisse ruft die Gastgeberinnen und Gastgeber im ganzen Land dazu auf, sich mit einer national orchestrierten Manifestation auf die dramatische Situation der Branche aufmerksam zu machen: Heute Abend, am 17. Dezember von 17.30 bis 20.30 Uhr, sind Gastronomen gebeten, ein Feuer zu entfachen  – in einer Feuerschale, mit Kerzen oder einer Fackel. Die Botschaft: «Die Branche brennt.» Mit dem Feuer oder eben dem Licht setzt der Verband ein Zeichen, dass er die pandemische Lage und ihre gesundheitlichen Auswirkungen bedauert, dass er weiterhin am Leid jener Anteil nimmt, die Angehörige verloren haben, dass die Schutzkonzepte der Branche dazu da sind, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Medien werden wir über diese nationale Demonstration informieren. Über Social Media wird GastroSuisse ebenso auf die Aktion aufmerksam machen. «Nutzen auch Sie diese Gelegenheit, in Ihren Socia-Media-Kanälen auf unser Feuer hinzuweisen!», schreibt der Verband.

Coronatote und drohende Konkurswelle

In einer gemeinsamen Erklärung betonen GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer und -Direktor Daniel Borner: «Neben den Coronatoten ist es tragisch, wie viele Betriebe in der Gastronomie kurz vor dem Aus stehen. An der Präsidentenkonferenz von dieser Woche zeigte sich, dass die Lage im Gastgewerbe alarmierend ist. In einigen Kantonen und insbesondere in städtischen Gebieten ist die Situation katastrophal.» Viele seien frustriert und wissen nicht, wie sie noch über die Runden kommen sollen, nachdem der Bundesrat am letzten Freitag die Sperrstunde in den Restaurants bereits auf 19 Uhr festgelegt hat. Nur in wenigen Kantonen ist aufgrund der epidemiologischen Lage aktuell noch eine längere Öffnungszeit gestattet. Der Bundesrat dürfte für morgen weitere Verschärfungen anpeilen. Von einer kompletten Schliessung der Restaurants bis hin zum Lockdown ist alles möglich. «Mühsam ist, dass unsere Branche keine Planungssicherheit hat. Heute so, morgen so. Die grosse Mehrheit des Gastgewerbes kann unter den aktuellen Einschränkungen nicht einmal annährend kostendeckend arbeiten. Die Massnahmen kommen praktisch einem Lockdown gleich. Deshalb braucht es jetzt unbedingt so schnell wie möglich weitere Unterstützungsmassnahmen, andernfalls werden tausende von Unternehmen verschwinden und zehntausende von Arbeitsplätzen vernichtet», heisst es weiter.

GastroSuisse kämpft weiter

«Wir setzen uns dafür ein, dass das Covid-19-Gesetz in verschiedenen Bereichen geändert wird, damit die gesetzlichen Grundlagen bestehen, um sofortige Hilfsmassnahmen zu ermöglichen. Die Härtefallregelung greift vielerorts zu spät. Zudem ist die Schwelle von 40 Prozent Umsatzverlust für viele Betriebe zu hoch. Wir verlangen sofortige Fixkostenzuschüsse, die noch im Dezember ausbezahlt werden. Wir setzen uns auch dafür ein, dass sämtliche Kosten für Mitarbeiter in Kurzarbeit übernommen werden», versprechen Platzer und Borner. «Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Energie und Ausdauer.»