Der Austausch zwischen der Hotel- und Gastro Union und GastroSuisse sei äusserst konstruktiv verlaufen, heisst es in einer Mitteilung. Dabei wurden die Themenbereiche Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit, die Förderung von neuen Arbeitszeitmodellen, die Nutzung von Rekrutierungschancen, die Löhne, sowie auch die Weiterführung der Aus- und Weiterbildungsoffensive angeschnitten. Alles mit der Absicht, gemeinsam bessere und attraktivere Arbeits- und Anstellungsbedingungen zu schaffen.
«Die Hotel und Gastro Union und GastroSuisse wollen die Zukunft des Gastgewerbes eng und partnerschaftlich im Sinne von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gestalten. Gemeinsam können wir viel erreichen.» So lautet das Fazit von Esther Lüscher, Präsidentin der HGU und Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse nach dem Gespräch in Zürich. Beide Seiten betonten, dass es im Fünf-Punkte-Plan für mehr Arbeitskräfte von GastroSuisse und in den Forderungen der Unterschriftensammlung «Gemeinsam gegen Personalmangel» der HGU viele Übereinstimmungen gebe. So wollen beide Seiten beispielsweise die Gastrounternehmer und die Mitarbeiter gezielt schulen, die Aus- und Weiterbildungssubventionierung fortführen, den Berufsnachwuchs fördern und die Attraktivität der Anstellungsbedingungen steigern. Zur Sprache kam auch der von der HGU kritisierte L-GAV-Verhandlungsstopp von GastroSuisse. In dieser Hinsicht besteht Einigkeit zwischen den beiden Verbänden, dass es Möglichkeiten gibt, die Branche derzeit auch ausserhalb des L-GAV voranzubringen.
Gemeinsam den Nachwuchs fördern
Wie in den meisten Branchen ist das Thema Nachwuchs eine stete Herausforderung. Beide Organisationen wollen gemeinsam alles unternehmen, um junge Talente für die vielen abwechslungsreichen und spannenden Jobs in der Gastronomie und der Hotellerie zu motivieren. Die Lehrlingsvereinbarung zwischen den Verbänden soll erneuert und der aktuellen Zeit angepasst werden. Die Anstellungsbedingungen sollen auch für den Berufsnachwuchs möglichst attraktiv sein und die vielen Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten in der Branche sollen noch besser kommuniziert werden.
«Die Lernenden liegen uns am Herzen. Wir stehen mit anderen Berufen in Konkurrenz und müssen die vielen positiven Seiten der Branche aufzeigen», so Casimir Platzer. Ausserdem wolle man prüfen, wie die Betriebe und die Lernenden finanziell entlastet werden können. Beispielsweise bei den Kosten, die für die Betriebe dann entstehen, wenn ihre Lernenden an übertrieblichen Kursen teilnehmen sowie stark verbilligtes Schulmaterial für die Lernenden.
Zudem wurde eine gemeinsame Lohnerhebung in der Branche zur Feststellung der tatsächlichen Marktlöhne vereinbart.
Die Hotel & Gastro Union und GastroSuisse sind sich einig: Dieses erste Gespräch war der Auftakt zum gemeinsamen Vorgehen. Beide Seiten verabredeten, in den nächsten Monaten weitere Gespräche über eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit, Wertschätzungs- sowie Führungsthemen und Löhne im Rahmen von Mindestlohnverhandlungen zu führen und in Arbeitsgruppen Lösungen zu erarbeiten.