Gastgewerbe legt im 1. Quartal 2023 zu

Oliver Borner – 12. Mai 2023
Die «Konjunkturumfrage Gastgewerbe» der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich und GastroSuisse zeigt ein deutliches Umsatzwachstum im Gastgewerbe.

Konkret verzeichnet das Gastgewerbe im 1. Quartal 2023 (Januar bis März) ein Umsatzwachstum von 14,9 Prozent gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode. Dabei legt die Gastronomie um 14, 9, die Hotellerie um 15, 1 Prozent zu. Dasselbe gilt für das Absatzvolumen: Erneut verzeichnen gut zwei Drittel der Betriebe (63,8 Prozent) insgesamt einen höheren Absatz im Vergleich zum Vorjahresquartal. Bei jedem zweiten Betrieb (52,5 Prozent) ist die Nachfrage gegenüber dem 4. Quartal 2022 gestiegen. Knapp jeder dritte Betrieb (31 Prozent) konnte den Personalbestand im Berichtsquartal aufstocken.

Weniger erfreulich präsentiert sich die Personalsituation. Im April 2023 arbeitete noch immer ein Fünftel der Betriebe (21,5 Prozent) mit zu wenig Personal – mehr als doppelt so viele Betriebe wie im gleichen Monat vor der Pandemie (April 2019: 8,8 Prozent).

Alle Sektoren gewinnen

Weit mehr als die Hälfte der Betriebe (57,5 Prozent) konstatiert eine Steigerung des mengenmässigen Absatzes bei den Getränken gegenüber dem Vorjahresquartal. Beim Küchenabsatz ist dies bei nahezu zwei Dritteln der Restaurants (63,5 Prozent) der Fall. Obschon der Mangel an Arbeitskräften die Gastronomie weiterhin einschränkt (47,8 Prozent der Betriebe), bewerten die meisten Betriebe ihre Geschäftslage im April 2023 als befriedigend (62 Prozent der Betriebe) und ein Drittel (32 Prozent der Betriebe) als gut.

Die Hotellerie konnte die Zahl der durchschnittlichen Auslastung ihrer ­verfügbaren Zimmer auf 62,5 Prozent steigern. Die Zahl der Logiernächte von ausländischen Gästen war im Berichtsquartal bei fast drei Vierteln der Betriebe (71,1 Prozent) höher als im Vorjahresquartal. Zum Ende des 1. Quartals 2023 liegt bei der Hälfte der Hotelbetriebe (48,6 Prozent) der Stand der Reservationen und Buchungen für das 2. Quartal 2023 höher als im Vorjahresquartal.

Bei den Tourismuszonen entwickeln sich die Umsätze in den Städten weiterhin äusserst positiv (plus 31,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal). Das Umsatzwachstum in den Berg- und Seeregionen ist geringer ausgeprägt (plus 4,1 Prozent beziehungsweise plus 9,3 Prozent), in denen allerdings auch die Auswirkungen der Pandemie weniger lange nachklangen. Folglich schätzt in diesen Tourismusregionen die Mehrheit der Betriebe die Geschäftslage als gut ein (Bergregionen: 41,7 Prozent; Seeregionen: 45,5 Prozent; grosse Städte: 43,1 Prozent).

Steigende Preise in der Hotellerie

Für das 2. und 3. Quartal erwarten 53,5 Prozent der Betriebe keine wesentliche Veränderung der Geschäftslage. Mehr als die Hälfte der Restaurants wird die Verkaufspreise im nächsten Quartal nicht verändern. Anders sieht es in der Hotellerie aus. Dort erwarten fast zwei Drittel der Betriebe eine Preisanpassung. 15,2 Prozent rechnen mit einer Senkung der Preise, 47,6 Prozent mit einer Erhöhung. Wie stark die Preise steigen oder sinken, ist nicht absehbar.