Ein revolutionäres Reservierungssystem

Caroline Goldschmid – 19. Juli 2023
Mit Futuraurant.com soll die Tischzuweisung in der Gastronomie optimiert und No-Shows bekämpft werden. CEO Didier Frédéric Bonny erklärt, wie es funktioniert.

Im Jahr 2019 ist Didier Frédéric Bonny arbeitslos, aber voller Ideen. Als er eines Tages in einem Restaurant sitzt, merkt er, dass man die Anordnung und Belegung von Tischen mathematisch angehen kann. «Als ich den Betrieb von Restaurants beobachtete, fiel mir auf, dass die meisten der verwendeten Reservierungssysteme manuell waren - vor allem auf Papier - auch bei Reservierungen von Websites wie La Fourchette. Und das hat mich wirklich überrascht!» Er dachte sich, dass es da etwas zu spielen gab. So entstand Futuraurant.com, eine Lösung für die Gastronomie, die vor allem darauf abzielt, das Leben von Restaurantbesitzern durch die vollständige Automatisierung von Reservierungen zu erleichtern.

Die Betaversion der Web-App wurde im Herbst 2020 fertiggestellt, und etwa 40 Restaurants zeigten sich interessiert. «Aber jetzt wurde die zweite Schließung angeordnet und ich musste mich dazu durchringen, die Plattform zu schließen!» Didier Frédéric Bonny war also gezwungen, einen Job zu finden und sein Projekt vorübergehend auf Eis zu legen. Seit Ende 2022 widmet er sich wieder voll und ganz der Entwicklung von Futuraurant.com, der Werbung und der Mittelbeschaffung.

Nicht zu unterschätzende Zeitersparnis

Ein Restaurantmanagementsystem ist in vier Bereiche unterteilt: Reservierung, Bestellung, Rechnungsstellung und Logistik (einschließlich Lagerverwaltung). «Die Reservierung ist das Herzstück unseres Angebots. Die Implementierung besteht darin, alle Tische des Restaurants in das System einzugeben und alle möglichen Kombinationen, um die Gäste zu platzieren. Damit erleichtern wir die Verwaltung der Reservierungen», erklärt der CEO und Gründer von Futuraurant.com. Ein Gast kann jederzeit über die Website einen Tisch reservieren, und seine Reservierung wird automatisch in das System aufgenommen, sodass sich das Servicepersonal nicht mehr darum kümmern muss.

Ausserdem wird der intelligente Algorithmus immer die Option bevorzugen, mit der die verfügbaren Plätze im Lokal am besten genutzt werden können. Das Ergebnis ist, dass das Programm den Restaurantfachleuten eine enorme Zeitersparnis bietet. «Das Restaurant du Soleil El Segundo in Crissier (VD) hat uns gesagt, dass sie mit diesem System zwei Stunden pro Tag einsparen können», sagt Didier Frédéric Bonny, der sogar schätzt, dass die Zeitersparnis je nach Lokal bis zu drei Stunden pro Tag betragen kann.

Abschied vom Papier

Neben der enormen Zeitersparnis erleichtert die Plattform auch das Leben des Gastronomen enorm, für den die Tischzuweisung manchmal ein echtes Kopfzerbrechen bereitet. In einigen Fällen müssen die Gäste bei ihrer Ankunft im Restaurant sogar einige Augenblicke warten, bis ihnen ein Tisch zugewiesen wird, was nicht gerade optimal ist, wenn es um das Image geht, erinnert der Unternehmer. Schließlich gibt es noch einen weiteren Vorteil: Die Web-App macht es möglich, auf Papier zu verzichten, um eine Reservierung zu notieren. Papier ist nicht nur umweltschädlich, es geht auch verloren, fliegt weg, ist schlecht zu lesen und eignet sich nicht für den Aufbau einer Datenbank.

 

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Didier Frédéric Bonny ist Gründer von Futuraurant. (Bild: zVg)

Reservaurant, die App für die Kunden

Restaurants erhalten Reservierungen von allen Seiten: über ihre Website, per WhatsApp, per E-Mail, per Telefon. Die Idee von Didier Frédéric Bonny ist es, alle Reservierungen auf der Website des Restaurants zu zentralisieren, damit sie direkt über die Plattform verwaltet werden können.

Die Kunden können auch über die Reservaurant-App reservieren, die alle Restaurants anzeigt, die noch freie Tische haben. «Wir werden im Winter mit der Werbung für diese App beginnen, da die beiden Systeme miteinander verbunden sind.» Telefonische Reservierungen werden für Lokale, die dies wünschen, weiterhin möglich sein. Sie müssen dann nur das System öffnen und die Reservierung manuell eingeben, den Rest erledigt das Programm.

Wie kann man sich anmelden? Gehen Sie einfach auf die Website futuraurant.com und wählen Sie die Registerkarte «Anmeldung». Dann kann der Restaurantbesitzer wählen, ob er die Implementierung alleine durchführen oder sich von einem Mitglied des Plattformteams helfen lassen möchte. «Bei Restaurants ab einer gewissen Größe ziehen wir es vor, unsere Kunden zu begleiten, da die Parametrierung des Programms komplex sein kann,» betont Didier Frédéric Bonny. Das Jahresabonnement von Futuraurant kostet 1200 Franken pro Jahr, unabhängig von der Größe oder Art des Restaurants, und die Implementierung kostet 250 Franken.

Anti-No-show-Modul

Die Plattform ist nicht nur ein innovatives Werkzeug, sondern geradezu revolutionär: «Es gibt kein anderes vollautomatisches Reservierungssystem». Und Didier Frédéric Bonny sagt: «Wenn die Gastronomen dieses System einmal angenommen haben, will keiner von ihnen mehr wechseln!»

Er und sein Team arbeiten derzeit an einem zusätzlichen Modul, das den Gastronomen helfen soll, No-Shows zu bekämpfen, die «eine echte Qual» sind. Das Start-up-Unternehmen steht in ständigem Kontakt mit Restaurantfachleuten, wodurch es seine Lösungen ständig verbessern kann. Auch das Anti-No-Shows-Modul ist einzigartig und soll im Herbst fertig sein.

Bisher haben rund 60 Betriebe das innovative Tool übernommen, die sich hauptsächlich im Genferseegebiet befinden. In den nächsten Monaten strebt Didier Frédéric Bonny eine Entwicklung auf nationaler Ebene an. Er ist gerade dabei, ein Dutzend zusätzliche Mitarbeiter einzustellen, um dieses Ziel zu verwirklichen. Das von Innosuisse und der EHL unterstützte Start-up-Unternehmen sucht nach Finanzmitteln, um seine Dienstleistungen weiterzuentwickeln.