Gastronomie

Das Angebot der Umgebung anpassen

Daniela Oegerli – 16. November 2017
Vom kulturellen und architektonischen Angebot in Basel profitieren Restaurants und Hotels.

Viele Gäste besuchen Basel wegen der Museen, Galerien oder den futuristischen Bauten. Mit beinahe 40 Museen auf so engem Raum ist Basel in der Schweiz einzig­artig. Ausserdem befinden sich viele Kunstwerke auch auf öffentlich ­zugänglichen Plätzen. Für die Gastronomie und die Hotellerie in ­Basel sind die kulturaffinen Gäste ein spannendes Segment, da sie oft gutsituiert und an einer hochstehenden Gastronomie interessiert sind. «Wer für die Gastronomie reist, reist auch für die Kunst», ist Caroline Jenny, Mediensprecherin vom Hotel Les Trois Rois, überzeugt. Ausserdem besuchen Kulturinteressierte die Stadt nicht nur einmal, sondern immer wieder. Denn die Ausstellungen in den Museen wechselten regelmässig, was die Gäste immer wieder nach Basel locke. Für Raphael Wyniger, Direktor vom Hotel Teufelhof, ist die kulturelle Positionierung von Basel eine ideale Voraussetzung: «Unsere Posi­tionierung ist Kunst und Kultur. Und ein stark fokussiertes Konzept funktioniert, wenn es auf allen Ebenen professionell daher kommt. Darum ergänzen sich die Stadt Basel und unser Haus perfekt.» Eine starke Positionierung sei für einen Betrieb essenziell und eine wichtige Voraussetzung, auch unabhängig von der Destination. Wenn die Ausrichtung des Betriebes auch der Positionierung der Destination entspreche, sei es ideal, jedoch keine Voraussetzung für den Erfolg. Auch Raphael Wyniger­­­ ist der Meinung, dass kulturinteressierte Gäste oft der Ess- und Lebenskultur nicht abgeneigt seien und daher einen positiven Effekt für die Restaurants haben. Was dazu führt, dass nicht nur die Hotellerie von den kulturinteressierten Gästen profitiert, auch ein Teil der Restaurants fokussiert sich auf diese Gäste: «Wir dürfen uns glücklich schätzen, verfügen wir doch über ein sehr kunst- und ­kulturinteressiertes Publikum», erklärt Claudia Danuser, Geschäftsführerin im Restaurant Kunsthalle. Durch die unmittelbare Nähe zum Theater, dem Stadtcasino und der eigentlichen Kunsthalle profitierten sie auf jeden Fall. Besonders die Konzert- und Theaterbesuchenden frequentierten das Haus vor oder nach den Vorstellungen. Aber auch Besucher der Kunsthalle kehrtkunen im Betrieb ein, sie könne jedoch nicht genau sagen wie viele, da sich die Restaurant-Eingänge an verschiedenen Orten befinden. Auch für das Volkshaus in Basel sind die kunst- und kulturinte­ressierten Gäste ein wichtiges Segment: «Die Basler Architekten Herzog & de Meuron haben das neue Volkshaus im Jahr 2012 renoviert. Daher frequentieren auch viele Architektur­interessierte unseren Betrieb», erklärt Martin Reinshagen, Geschäftsführer im Volkshaus. Durch zahlreiche Kunstanlässe im Volkshaus konnte sich der Betrieb in den letzten Jahren einen Namen in der Kunstszene erarbeiten. «Selbstverständlich profitieren wir von dem vielfältigen kulturellen Angebot der Stadt Basel. Zahlreiche Gäste besuchen uns vor oder nach dem Museumsbesuch.»