Gastro Journal
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Nominierte Kategorie Fleischfachleute

zukunftsträger.ch – 29. August 2017

Roman Schnidrig

Angemeldet durch die Lernende Sonja Kälin Roman Schnidrig «Mein Lehrmeister weiss enorm viel, ich kann immer etwas Neues von ihm lernen», erzählt Sonja Kälin: «Zudem ist er ein sehr fairer Chef und hat viel Geduld.» Bereits vor einem Jahr wollte die aufgeweckte Lernende, die im dritten Lehrjahr in der Dorfmetzg Schnidrig in Einsiedeln arbeitet, ihren Lehrmeister für den ZukunftsträgerPreis anmelden. «Ich habe den Flyer im Betrieb aufgehängt, kurz darauf aber wieder abgehängt. Dieses Jahr wollte ich es dann doch probieren und habe Roman Schnidrig gefragt, ob er einverstanden sei.» Roman Schnidrig, das ist Sonja Kälins Lehrmeister und der Besitzer der Dorfmetzg. Der 52Jährige hat das Geschäft im Alter von nur 26 Jahren von seinen Eltern übernommen, da sein Vater es krankheitshalber nicht weiterführen konnte. Von Anfang an bildete Schnidrig angehende Fleischfachleute aus, inzwischen kümmert er sich um die 25. Lernende. Auffallend ist, wie viele junge Frauen bei ihm arbeiten: «Dadurch, dass man sich auf die Fleischverarbeitung oder veredelung spezialisieren kann, interessieren sich immer mehr Frauen für den Beruf», erklärt er. Denn gerade letzteres sei eine sehr vielseitige und kreative Arbeit. Auch Sonja Kälin zeigt sich von ihren Aufgaben begeistert: «Ich bediene sehr gerne Kunden oder bereite kalte Platten für den Party Service vor.» Auch das Herstellen von vielen verschiedenen ConvenienceProdukten gehört zu ihren täglichen Aufgaben. Ihr Engagement wird von ihrem Lehrmeister sehr geschätzt: «Sonja gibt den ganzen Tag Vollgas und ist extrem ausgeglichen – ihr wird nie etwas zu viel.» In der Ausbildung legt der Metzgermeister grossen Wert darauf, dass seine Lernenden die Produkte mit Sorgfalt behandeln: «Unser Ziel ist stets, eine TopQualität anzubieten.» Dazu gehöre viel Disziplin, denn ein handwerklicher Beruf wie der des Fleischfachmannes sei wie Leistungssport: «Wir sind ständig in Bewegung und arbeiten hart. Leider sind heute weniger junge Menschen bereit, diesen Beruf auszuüben. Das hängt nicht zuletzt mit der zunehmenden Akademisierung zusammen.» Roman Schnidrig schätzt es daher umso mehr, dass er aktuell vier sehr motivierte und talentierte Lernende ausbilden kann: «Mit ihnen macht die Zusammenarbeit grossen Spass.» Sonja Kälin darf nach der Lehre übrigens als Festangestellte in der Dorfmetzg Schnidrig bleiben. «Nach dem Lehrabschluss ist auch die Teilnahme an BranchenWettbewerben ein Thema», verrät Roman Schnidrig. ___________________________________________

Hugo Willimann

Angemeldet durch die Lernenden Jutta Limacher und Karin Ruch Hugo Willimann «Schenke, Späck ond Cervela, de bescht Lehrmeister isch de Hugo Willimann» ist der charmante Schlachtruf, den sich die beiden Lernenden Jutta Limacher und Karin Ruch für ihren Lehrmeister und Zukunftsträger-Kandidat, Hugo Willimann von der Willimann Metzg in Dagmersellen, ausgedacht haben. Fragt man die beiden wieso er der Beste sei, kommt die prompte Antwort: «Er chas eifach!» Denn Willimann sei ein unkomplizierter, geduldiger, fachlich kompetenter Lehrmeister, der zudem immer ein Lächeln für die Lernenden parat habe. «En gäbige halt!» Willimann, der in 5. Generation die Metzgerei führt, hat in seinem Leben bereits 50 Lernende ausgebildet und ist Lehrmeister aus Leidenschaft. «Das kommt daher, dass ich selbst eine ganz tolle Lehrzeit erleben durfte.» Es mache einfach Spass, den jungen Leuten etwas von der eigenen Berufsleidenschaft weiterzugeben und zu sehen, wie sie sich entwickeln. «Und», fügt er mit einem Schmunzeln hinzu, «ganz uneigennützig ist das Ausbilden nicht, denn nur wenn wir junge Fachkräfte ausbilden, können wir künftig auf solche zurückgreifen.» So erstaunt wenig, dass Willimann in seinem Betrieb nicht nur Lernende ausbildet, sondern auch immer wieder Schüler einlädt, um ihnen den «schönsten Beruf» vorzustellen. Die Nomination für den Zukunftsträger-Preis ist für Hugo Willimann eine grosse Ehre und Wertschätzung von Seiten der beiden Lernenden. «Ich bin mega stolz auf die beiden. Stolz, weil es uns gelungen ist, ihnen die Leidenschaft für unseren Beruf weiterzugeben», freut er sich. Überhaupt: Fördern und Fordern wird bei Willimanns gross geschrieben. So dürfen Jutta und Karin unter anderem während ihrer Lehrzeit ein eigenes Produkt entwickeln. «Den Namen haben wir schon», schmunzeln die beiden, «am Produkt arbeiten wir noch.» In der Metzgerei Willimann wird den Lernenden zudem einiges geboten: «Wir nehmen sie mit in den Schlachthof, sie dürfen an Wettbewerben teilnehmen, am Tag der offenen Tür ihren Beruf vorstellen und vieles mehr.» «Das Tollste, was wir in unserer Lehrzeit bisher erleben durften, war die Reise an die Europameisterschaft. Dort konnten wir unsere Kollegin Manuela Riedweg anfeuern, die im Teamwettbewerb Gold holte», erzählen die beiden mit Begeisterung. Eine Reise, die den jungen Frauen eines gezeigt hat: «Die Willimann Metzgerei ist nicht nur ein toller Ausbildungsbetrieb, sondern auch eine grosse Familie.» ___________________________________________

Adrian Gygax

Angemeldet durch die Lernende Lea von Bregen Adrian Gygax Dass Lea von Bregen aus dem emmentalischen Grünenmatt bei Monika und Adrian Gygax in der Metzgerei Gygax im nahen Lützelflüh eine Lehre begann, sei «eher Zufall» gewesen, erzählt Lea. Zwar sei sie schon immer «ein Fleischfan» gewesen und habe sich überhaupt für Lebensmittel interessiert. Doch die Metzgerei Gygax habe sie nicht gekannt, und auf die Möglichkeit, dort das Fleischfach zu lernen, habe sie erst ihre Mutter aufmerksam gemacht. Dann sei sie zuerst schnuppern gegangen, habe in der Folge einen Wochenplatz bekommen – und sei begeistert gewesen. In der regional verankerten Metzgerei, die rund 20 Leute auf der Lohnliste hat, zwei Lernende ausbildet und ein Handwerksbetrieb mit eigener Schlachtung, Produktion und direktem Verkauf ist, steht Lea nun im zweiten von drei Lehrjahren als Fleischfachfrau Veredelung: also Ausbeinen, Herstellen von Traiteur-Produkten, kalte Platten, Fertiggerichte, Partyservice, Buffetgestaltung, Bedienung und Kundenberatung. Vom Metier und vom Betrieb ist Lea von Bregen immer noch begeistert, und dass sie bereits früh bei Wettbewerben mitmachen durfte, motivierte sie umso mehr. Mit ihren Arbeitskolleginnen Rea Schweizer und Renate Haueter holte sie im Team gleich den Titel an den Schweizermeisterschaften im Herstellen von kalten Fleischund Käseplatten. Solch ausserordentliche Leistungen sind in der Metzgerei Gygax freilich fast an der Tagesordnung: Von hier stammen auch zahlreiche Topleute an nationalen und internationalen Wettbewerben, und dass sowohl engagierte Gastronomen wie auch interessierte Private teilweise von weit her nach Lützelflüh kommen, um bei Gygax einzukaufen, versteht sich fast von selbst. Er habe «sensationelle Mitarbeitende», sagt Adrian Gygax, «sonst ginge das gar nicht». Das Lob gilt auch für Lea von Bregen: «Sie ist sehr interessiert und motiviert, aber auch kritisch in gewissen Dingen und von daher prädestiniert für diesen Beruf», sagt der Lehrmeister. Überdies frage sie nach und engagiere sich: «Das braucht es.» Ihr Lehrmeister treibe sie im besten Sinne an, gibt Lea von Bregen die Blumen zurück, er habe ihre Arbeit und Ausbildung sozusagen auf sie und auf das spannende Berufsfeld zugeschnitten: «Und wenn man gelobt wird, ist es das Grösste.» Nun hat die Lernende den Spiess für einmal umgedreht und Adrian Gygax als Lehrmeister des Jahres vorgeschlagen. Gewinnen würden beide, und gewinnen würden auch die Fleischbranche und das Schweizer Ausbildungswesen. _____________________________________________________________________________________________ Trägerschaft Logos
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