Spengler Cup Davos: «Die Absage trifft die Hotels hart»

Oliver Borner – 27. Dezember 2021
Die Absage des Spengler Cups in Davos GR trift die umliegenden Hotels hart. Der finanzielle Schaden wird sich kaum kompensieren lassen.

Es war eine grosse Hiobsbotschaft. Am Samstag wurde der 94. Spengler Cup in Davos kurzfristig abgesagt. Einen Tag vor Turnierbeginn. Grund dafür waren eine Vielzahl von Coronafällen im Lager des Gastgebers HC Davos. Für die Organisatoren ist es ein finanzielles Fiasko. Wieviel von den finanziellen Ausfällen vom Kanton und vom Bund entschädigt werden, ist noch nicht bekannt.

Grosser finanzieller Schaden

Die Absage trifft auch den Tourismus und die Hotellerie in Davos. «Durch die Absage fallen in den Hotels die Buchungen von Fans und Mannschaften weg», sagt Tamara Henderson, Präsidentin der Hotel Gastro Davos (HGD), auf Anfrage. 10-15 Prozent der Hotelzimmer in unmittelbarer Nähe des Stadions seien dadurch nun leer und würden es wohl auch bleiben. «Anders als beim WEF, welches bereits Mitte Dezember abgesagt wurde, ist die Reaktionszeit beim Spengler Cup zu kurz, um den Ausfall der Buchungen zu kompensieren», so Henderson.

Die Hotelière rechnet daher mit einem grossen finanziellen Schaden und mit nachhaltigen Schäden für die Betriebe. «Ich gehe davon aus, dass wir den Dezember wieder nicht so abschliessen, wie wir das gewohnt sind.», sagt sie. Anders als noch vor einem Jahr, als sowohl WEF als auch Spengler Cup lange im Voraus abgesagt, bzw. verschoben wurden, bietet die aktuelle Situation kaum eine Möglichkeit, um diese Ausfälle zu kompensieren.

Touristen werden trotzdem kommen

Die Hotels versuchen nun, so sagt es Tamara Henderson, ihre Zimmer mit neuen Angeboten doch noch zu füllen. Auch wenn dies fast nicht möglich sei, «nicht einmal mit Schnäppchenangeboten». Ob dies wirklich helfen wird, ist fraglich. Die Unsicherheit dürfte bei den Gästen nicht kleiner geworden sein.

Trotz der heiklen Situation sieht die Präsidentin von Hotel Gastro Davos keinen Imageschaden für den Tourismusstandort Davos. «Ich denke nicht, dass diese Absage einen langfristigen Schaden für Davos haben wird. Dank des vielen Schnees und dem grossen Skisportangebot werden auch in diesem Jahr viele Touristinnen und Touristen nach Davos kommen», sagt sie. Ein schwacher Trost für die Hotels, die durch die Absage getroffen wurden. Ihnen bleibt wie vor einem Jahr nur der Blick nach vorne.