Gastronomie

Für eine längere Aussensaison

Cristina Bürgi – 24. März 2017
Für Restaurants mit Terrasse sind wärmere Monate lukrativ – vorausgesetzt, sie können den Gästen draussen einen gemütlichen und geschützten Aufenthalt bieten.

Bei schönem Wetter zieht es die Gäste sogar in den Wintermonaten nach draussen: Davon profitieren insbesondere Restaurants und Cafés mit Terrasse oder einem ­Garten. Jene, die auf einen guten Sonnenschutz achten, können nicht nur ihre Sitzfläche gegen aussen hin vergrössern, sondern auch die Aussensaison verlängern – und folglich mehr Umsatz generieren. Die Wahl des richtigen Sonnenschutzes ist aber gar nicht so einfach: Von Sonnenschirmen über Markisen bis hin zu Seitenschutzwänden und Terrassendächern existieren diverse Möglichkeiten. «Gastronomen sollten darauf achten, dass sie sich professionell beraten lassen», empfehlen denn auch diverse Storenhersteller. Denn ­jedes Produkt habe seine Eigenheiten: So würden Sonnenschirme und Markisen der Terrasse zwar Charme verleihen, bezüglich Regen und Wind seien sie aber weniger geeignet. In diesem Fall wäre ein Terrassendach inklusive Beschattung die bessere Lösung – die Beschattung kann bei schlechtem Wetter eingezogen werden, der Gast jedoch weiterhin unter der Verglasung sitzen bleiben. Glasüberdachungen liegen gemäss Experten derzeit im Trend: Denn die ganzjährige Nutzung der Terrasse wird immer mehr zum Bedürfnis. Sonnenschutzprodukte müssen deshalb nicht nur vor gleissendem Licht schützen, sondern auch vor Regen, Wind und sogar Schnee. Die längere Nutzung setzt auch voraus, dass die Produkte hochwertig und lange haltbar sind. Das wiederum hat seinen Preis, weshalb sich eine professionelle Beratung vor Ort lohnt: Diese gibt Aufschluss über die Bedürfnisse der Betriebs. Zudem können die Experten dem Gastronom mehrere Varianten anbieten. Das Hotel Belalp im Blatten hat ­seine Sonnenterrasse im Jahr 2011 neu bauen lassen. Als Sonnenschutz wurden ein Terrassendach und eine Markise ausgewählt. «Wir haben dabei auf die Witterungsbeständigkeit sowie das Erscheinungsbild und die Funktionalität des Sonnenschutzes geachtet», erzählen die Gastgeber Marketa und Christian Meier. Mit der Lösung sind sie zufrieden: Sie können seither 150 neue Sitzplätze draussen anbieten. Für eine andere Option hat sich das Hammetschwand Restaurant auf dem Bürgenstock entschieden: Für die Terrasse mit rund 150 Sitz­plätzen sollte ein ästhetischer, aber allwettertauglicher Sonnenschutz gefunden werden. Also wählte der Betrieb ein Lamellendach aus, dessen Lamellen elektrisch verstellbar sind – sie lassen sich somit immer auf die aktuelle Sonneneinstrahlung ausrichten. Zudem besitzt das Dach eine windfeste Beschattung, die über eine zentrale Steuerung bedient werden kann. Durch diesen neuen Schutz kann das Restaurant deutlich mehr Gäste draussen bewirten als früher: Vor dem Umbau fanden lediglich 16 Gäste auf der Terrasse einen geschützten Platz, nun sind es fast zehn Mal so viel. Wer sich zum ersten Mal mit dem Thema Sonnenschutz auseinandersetzt, sollte mehrere Dinge berücksichtigen: So kann es je nach Standort Restriktionen punkto Denkmalschutz oder Farbwahl geben. Auch die rechtlichen Aspekte sind abzuklären: Schirme und Markisen brauchen je nach Standort und Grösse eine Bewilligung, ein Terrassendach in jedem Fall eine Baueingabe. Nicht zuletzt sollten auch die internen Arbeitsabläufe unter die Lupe genommen werden: Von Hand einen Sonnenschirm aufzuspannen ist zwar günstiger, aber aufwendiger als eine fernbediente Markise zu steuern.