«Wir sind bereit und freuen uns auf zahlreiche Gäste»

Oliver Borner – 25. August 2022
Am eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2022 in Pratteln BL müssen Besucherinnen und Besucher und zahlreiche Helferinnen und Helfer versorgt werden. Das bringt für die Gastronomie viele Herausforderungen mit sich. Welche dies sind und was für die Gäste auf der Menükarte steht, erzählt Toni Brüederli, Verantwortlicher für das Gabenrestaurant, im Interview mit dem GastroJournal.

Toni Brüderli, Sie sind verantwortlich für die Verpflegung der Helferinnen und Helfer sowie für das Gabenrestaurant des ESAF2022. Wie schlafen Sie aktuell?
Toni Brüderli: Mittlerweile wieder ganz gut. Vor ein paar Wochen sah dies noch ganz anders aus.

Warum?
Damals zogen mehrere heftige Gewitter über das Festgelände. Dabei machte uns der Regen grosse Sorgen, vor allem mit Blick auf die Stromversorgung. Eine Überschwemmung auf dem Gelände hätte zu einem Stromausfall führen können, was für die Tiefkühler und die Produkte darin verheerend gewesen wäre.

Die Infrastruktur ist also eine grosse Herausforderung.
Das ist richtig. Wenn die Infrastruktur versagt, kann das Fest nicht stattfinden. Deshalb bin ich auch froh, dass in den vergangenen Wochen, und vor allem auch am vergangenen Wochenende, immer wieder mal Gewitter und Regen über das Festgelände zogen. So konnten wir mögliche Schwachstellen ausmerzen und uns perfekt auf das Festwochenende vorbereiten.

Der Test ist also geglückt?
Könnte man so sagen. Wir hatten in den letzten Wochen konstant zwischen 1000 bis 1500 Menschen auf dem Gelände, welche verpflegt werden mussten. So konnten wir unsere Abläufe in der Küche und im Service bereits üben und perfektionieren.

 

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Toni Brüderli ist verantwortlich für die Verpflegung der Helferinnen und Helfer und das Gabenrestaurant. (Bild: zVg)

Welche Herausforderungen hatten Sie bei der Organisation im Bereich Gastronomie zu bewältigen?
Einige (lacht). Eine der grössten war sicherlich die Rekrutierung der Helferinnen und Helfer. Zu Beginn eines solchen Mega-Events weiss man nie, wie viele Helferinnen und Helfer man überhaupt benötigt. Über das ganze Wochenende hinaus werden 7500 Freiwillige im Einsatz stehen. Viele davon werden im Schichtbetrieb im Gabenrestaurant, der Gabenbar und im Gabenbistro arbeiten.

Wo sich über die drei Festtage hinweg bis zu 400 000 Gäste verpflegen werden.
Korrekt. Solche Dimensionen habe ich auch noch nie gesehen. Ich bin seit 45 Jahren mit meinem Cateringunternehmen in der Eventbranche tätig und habe schon einiges erlebt. Aber das ESAF2022 ist puncto Grösse und Umfang der Produkte und Lebensmittel eine ganz andere Stufe.

Welche Auswirkungen hat diese grosse Anzahl Gäste auf das Personal in der Küche?
Wir stellen zusätzlich zehn weitere Köche aus anderen Betrieben aus der Region ein. Diese werden von Pensionierten aus der Branche unterstützt. Am Festwochenende schliessen wir zudem unsere fünf Betriebe in der Region Pratteln, damit alle Angestellten mithelfen können.

Viele Gäste bedeuten auch viele Produkte in Form von Lebensmitteln. Wie wird für Nachschub gesorgt?
Das ist eine weitere grosse Herausforderung. Wir haben an unseren Testwochenenden bereits feststellen müssen, dass einige Produkte, wie zum Beispiel Ketchup, irgendwann nicht mehr verfügbar waren. Da wir an die Sponsoren gebunden sind, können wir bei der Lieferung der Lebensmittel kaum Einfluss nehmen. Wenn etwas nicht mehr vorhanden ist, heisst es ausweichen.

Auf welches Menü dürfen sich die Besucherinnen und Besucher am Festwochenende freuen?
Da haben wir uns - in Anlehnung an das Fest - bewusst für klassische Schweizer Gerichte entschieden. Neben Ghackts mit Hörnli und Öpfelmus oder Kalbsbratwurst mit Kartoffelsalat. Zudem bieten wir unseren Gästen jeden Tag ein Tagesmenü an.

Was steht für Sie bis zum Start des Fests am Freitag noch an?
Ganz zentrale Aufgaben: Bestellungen machen, Abläufe kontrollieren, Funktionskontrollen durchführen etc. Wir wollen möglichst ohne grössere Störungen durchkommen und unseren Gästen einen schönen Aufenthalt bieten.