Die Zukunft braucht Glück, Mut und Nachhaltigkeit
Wie das Gastgewerbe Menschen glücklich macht
Corona war gestern. Wir können uns kaum mehr erinnern, wie es vorher war. Doch eines ist klar: Das Morgen ist das, was uns beschäftigen sollte. Denn vor einem liegt stets das Ziel, das Spannende, das Neue, das Herausfordernde, das, was uns im Leben antreibt. Dort, wo die Energie sein muss, ist im Hier und Jetzt.
Und so funktioniert auch die Zukunft der Gastronomie. Dies gilt für Traditionsbetriebe wie auch für neue Betriebe. Ob Beton oder Holz, ob gross oder klein: Im Grundsatz sind es jeweils ähnliche Mechanismen, welche eine Branche oder ein Unternehmen antreiben. In erster Linie ist oder war Gastronomie Verpflegung und in zweiter Linie Gastfreundschaft und Erlebnis. Gastfreundschaft kann jedoch auch digital gelebt werden oder muss sogar. Ich wage zu behaupten, dass Zweiteres massgeblich über den Erfolg des Ersten entscheidet.
Was von der Coronakrise blieb, ist das grössere Bewusstsein für die Wichtigkeit des Lebens. Im Gastgewerbe wimmelt es von Wissen über Ernährung, Lebensmittel und deren Veredelung, über Traditionen und Kulturen, Getränke, Wein und mehr. Zudem kennen Gastronomen und Gastronominnen Geschichten über Menschen und das Leben. Sie wissen, dass ein Lachen glücklich macht.
Dieses Wissen muss an die Gäste vermittelt werden. Gastronomie ist weitaus mehr als Lebensmittelverarbeitung, Speisekarten und schön angerichtete Teller. Die Gäste wollen spüren, sie wollen hinter die Kulissen sehen. Sie wollen wissen, wem sie ihre Gesundheit anvertrauen. Sie wollen Emotionen und Energien spüren. Sie wollen wissen, wer das Bier braut, wie der Bauer mit dem Tier umgegangen ist oder welche Werte die Köchinnen und Köche verfolgen. Sie wollen wissen, wie der Kalbskopf zubereitet wird. Dies bedeutet Gastfreundschaft in der Zukunft. Servieren oder Teller zum Tisch bringen kann ein Roboter, auf den Gast eingehen jedoch nur Menschen. Denn je mehr die Digitalisierung voranschreitet, desto mehr sucht der Gast die Verbindung zu anderen Menschen.
Kurz: Gastronomie muss nahbar und transparent sein. Wissensvermittler und Gesundheitsförderer und alles in Verbindung mit einem Erlebnis. Man muss hinter die Kulissen blicken können. Es ist nicht Quantität, die gute Gefühle auslöst, sondern die Leichtigkeit des Seins. Und leicht wirkt alles, was verstanden und ehrlich ist. Und das ist pures Glück!
Fabienne Ballmer-Gerber / Präsidentin GastroBaselland