Das ganze Tier
Die einen wollen möglichst billiges Fleisch auf dem Teller, andere wiederum essen gar keines mehr.
Gibt es einen Mittelweg?Als Gastronomen haben wir eine Verantwortung und bestimmen, was auf den Teller kommt. Warum also nicht konsequent auf die Bestellung von einzelnen Edelstücken verzichten und stattdessen immer das ganze Tier beziehen? Ich möchte in Zukunft nur noch diesen Weg gehen. Viel zu häufig bestelle ich noch einzelne Edelstücke, weil es so gewünscht ist. Es ist Zeit, neue Wege zu gehen und die Speisekarte auch in Bezug auf Fleisch nachhaltig zu gestalten. Dazu gehört, dass meine Bestellungen sich nicht nach dem Menü richten, sondern umgekehrt – im Menü findet sich wieder, was das Tier alles zu bieten hat.
Ich lege generell sehr viel Wert darauf, mehr Gemüse auf den Teller zu bringen, aber wenn Fleisch, dann will ich jeweils mindestens das halbe Tier abnehmen, wenn ein Ganzes nicht geht.
Ich sehe nur Vorteile – wer stimmt mir zu?
👉 weniger Fleischabfälle und somit eine schonende Verwendung unserer Ressourcen
👉 mehr Vielfalt und Abwechslung auf der Speisekarte, immer mal wieder etwas Neues und somit auch keine Standardgerichte mehr
👉 weniger Aufwand für die Produzenten, die Metzgerei und Verkaufsstellen; eine einfachere und unkompliziertere Zusammenarbeit
👉 Förderung von traditionellen Fleischgerichten und Rückbesinnung auf die vorhandene Kultur
👉 Köche können wieder kreativ werden und zeigen, dass es nicht immer ein Edelstück sein muss, um ein hochwertiges und geschmackvolles Gericht auf den Teller zu zaubern
Insgesamt erhoffe ich mir dadurch, dass der Gast offener wird und etwas ausprobiert, sich auf Neues einlässt und den Aspekt Nachhaltigkeit auch in der Gastronomie wertschätzt. Nehmen wir unsere Gäste an die Hand und sind als Betriebe die Vorreiter!
Ich bin auf einem guten Weg und Ihr?
Pascal Schmutz / Gourmetkoch, Gastroberater und Unternehmer