Die Frühjahrsession im Bundeshaus verspricht nicht nur mit der Bundesratswahl vom 12. März viel Spannung. Auch für die Tourismusbranche stehen Geschäfte an, welche für die Zukunft der Branche wichtig sind.
Aus diesem Grund traf sich der Schweizer Tourismus-Verband (STV) am vergangenen Mittwoch im Casino in Bern mit Parlamentarierinnen und Parlamentariern zum traditionellen Rendez-vous touristique. Dabei ging es darum, die Interessen des Verbands mit Blick auf die kommenden Geschäfte darzulegen und deren Wichtigkeit für die Branche zu verdeutlichen.
Grosse Herausforderungen für Schweizer Tourismus
Im Fokus steht dabei das Entlastungspaket 27 des Bundes für das Jahr 2027, welches sich aktuell in der Vernehmlassung befindet. Der Bundesrat will damit die Finanzen des Bundes 2027 mit 2,7 und 2028 mit 3,6 Milliarden Franken entlasten, um diese wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Geplant sind dabei auch Einsparungen im Tourismus. Im Raum stehen unter anderem Kürzungen bei Schweiz Tourismus von 11,3, respektive 11,4 Millionen Franken und bei Innotour von 2,1, respektive 2,7 Millionen Franken.
Vor solchen Kürzungen warnt Nicolò Paganini, Präsident des STV, in seiner Ansprache am Rendez-vous touristique. «Der Schweizer Tourismussektor steht vor einem umfassenden Strukturwandel. Trotz steigender Logiernächte benötigt der Sektor dringend Investitionen, um sich an den Klimawandel anzupassen, die Digitalisierung voranzutreiben und die Infrastruktur zu modernisieren.» Der Fachkräftemangel, steigende Energiekosten und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum verstärkten diese Herausforderungen.
Dass der Bund trotz dieser Herausforderungen über Kürzungen bei den Fördermassnahmen für Schweiz Tourismus, Innotour und Neue Regionalpolitik (NRP) nachdenkt, bereitet dem STV grosse Sorgen. «Diese Instrumente tragen massgeblich dazu bei, das touristische Angebot in der Schweiz zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen und Innovationen zu fördern», erklärt Philipp Niederberger, Direktor des STV.
Dies unterstreicht Reto Bleisch, Leiter des Amts für Wirtschaft und Tourismus des Kantons Graubünden. Er legt in seinem Vortrag am Rendez-vous ein besonders Augenmerk auf die Neue Regionalpolitik (NRP). «Ohne die Unterstützung durch die NRP wären viele Projekte in Graubünden, wie der Bau von touristischer Infrastruktur oder das Schaffen neuer Angebote, nicht realisierbar gewesen», so Bleisch. Diese Fördermittel hatten sich als unverzichtbar erwiesen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Tourismus zu sichern und regionale Wirtschaftsimpulse zu setzen – insbesondere für die Randregionen aber auch für die Städte und Agglomerationen.
Ob und wie viel bei den Fördermitteln für den Tourismus eingespart wird, ist noch nicht fix bestimmt. Die Vernehmlassung zum Entlastungspaket 27 läuft noch bis zum 5. Mai 2025.