Schweizer Bergbahnen ziehen durchzogene Sommerbilanz

Oliver Borner – 08. November 2024
Das wechselhafte Wetter lässt die Gästezahlen der Schweizer Bergbahnen im Sommer um 7 Prozent schrumpfen.

Die Schweizer Bergbahnen blicken auf einen durchzogenen Sommer zurück. Das wechselhafte Wetter habe die Betriebe vor viele Herausforderungen gestellt, wie der Branchenverband Seilbahnen Schweiz in einer Mitteilung schreibt. Nach einem Saisonstart mit vielen Niederschlägen und Starkregen brachten die Wärme und die sonnigen Tage Mitte Juli und im August die Gäste zurück. Die Monate September und Oktober seien wiederum von Niederschlägen und kalten Temperaturen geprägt gewesen.

Weniger Gäste als 2023

Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Sommergästezahlen, wie der Verband weiter schreibt. Demnach ging die Gästezahl im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent zurück.

Dabei zeigen sich starke regionale Unterschiede. So schlossen die Bergbahnen im Tessin als einzige positiv ab (+2 Prozent), in den Waadtländer und Freiburger Alpen  ind sie auf dem Niveau des Vorjahres, während das Wallis, das Berner Oberland (je -6 Prozent) und die Zentralschweiz (-8 Prozent) im einstelligen Prozentbereich unter dem Vorjahr liegen. Die Ostschweiz und Graubünden schneiden mit minus 16, respektive minus 18 Prozent, noch schlechter ab.

5-Jahresschnitt zufriedenstellend

Im Gegensatz zur Gästezahl im Sommer bleibt der 5-Jahresschnitt mit plus 5 Prozent im positiven Rahmen. Der Verband blicke daher verhalten positiv auf den Sommer zurück. So konnte bei den Ersteintritten ein Zuwachs von 5 Prozent bei den Ersteintritten verzeichnet werden.

Zudem seien die Gästezahlen im Vergleich zum 5-Jahresschnitt in fast allen Regionen gestiegen, ausser in Graubünden und in der Ostschweiz. Die
Zuwachsraten sind unterschiedlich hoch und liegen zwischen 8 Prozent im Tessin und 25 Prozent in der Zentralschweiz. Während im Wallis die Gästezahl auf dem Niveau des 5-Jahresschnitts ist, verzeichnet die Ostschweiz einen Rückgang von 9 Prozent, in Graubünden sind es 19 Prozent weniger Gäste.

Stoffel: «Koordination ist entscheidend!»

«Der vergangene Sommer zeigt, wie sehr die Seilbahnbranche vom Wetter abhängig ist. Gleichzeitig sehen wir, dass bei schönem Wetter Ende Oktober manche Bahn die Saison bis ins erste Novemberwochenende verlängert hat. Diese Flexibilität, dass man den Frühling oder Herbst wetterbedingt auch einmal spontan verlängern kann, wird für die Zukunft eine immer grössere Rolle spielen. Ein koordiniertes Vorgehen von Bergbahnen und Gastrobetrieben innerhalb der Regionen ist hier matchentscheidend», bilanziert Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz.