Ein Zebra, ein Wüstenwolf, ein Nilpferd oder ein Tiger: Alle diese wilden Tiere gibt es im Iglu-Dorf auf dem knapp 2000 Meter über Meer gelegenen Saanerslochgrat zu bewundern. Hier haben Künstler in den Zimmern aus Schnee und Eis diese vergänglichen Kunstwerke geschaffen – Ende März 2025 ist für das Iglu-Dorf Gstaad mit seinen 11 Zimmern Betriebsschluss.
Standortleiter Marius Mosimann, der sich zum Schreiner und Schneesportlehrer ausbildete, erklärt: «Im Iglu-Dorf ist es konstant 0 Grad. Wenn es draussen minus 15 Grad Celsius ist, fühlt es sich warm an. Ende Mai ist von diesem Dorf nichts mehr zu sehen.» Aufgebaut wird es jeweils in den ersten Dezemberwoche, an Weihnachten übernachten die ersten Gäste. 2000 Arbeitsstunden, drei bis vier Wochen Bauzeit, 10 bis 15 Personen im Bauteam, 6 Kilometer Kabel und 13 000 Kubikmeter Schnee sind nötig, um das Dorf zu erstellen.
Ein Zimmer für zwei Personen kostet ab 500 Franken, inklusive Abendessen und Frühstück sowie einer Schneeschuhwanderung am Ankunftstag. Zusätzlich lockt ein kleiner Wellnessbereich mit Sauna und Whirlpool - mit Sicht auf die Berner Oberländer Berge.
Damit die Gäste nicht frieren, liegt auf dem Bett aus Schnee eine Expeditionsmatratze, «die super isoliert», so Mosimann. Ein Schaffell und Expeditionsschlafsäcke, die selbst bei minus 30 Grad für warme Körper sorgen würden, garantieren, dass niemand friert. Die Gäste - Paare, Freunde, Familien, Gruppen oder Einzelreisende - schlafen im Iglu-Dorf meist gut; der Schnee schirmt sämtliche Aussengeräusche ab.
Die neueste Attraktion im Iglu-Dorf im Berner Oberland nennt sich schlicht «Hüttli»: Es handelt sich um eine sehr kleine Hütte, die sich am Rand des Iglu-Dorfs befindet und als Ausnahme beheizt ist (Übernachtung mit Halbpension ab 450 Franken für zwei Personen). Täglich von 11 bis 16 Uhr können sich externe Besucher zusätzlich im Restaurant oder an der Bar stärken. Zur Auswahl stehen Apéroplättli, Käsefondue mit Gstaader Bergkäse oder Brownies, während die Getränkekarte von Mineralwasser über warme Getränke, Bier, Weinen (unter anderem Fendant, Petite Arvine oder Johannisberg) und Jacquart-Champagner bis zum legendären Schümli-Pflümli reicht.
An ausgewählten Daten geht es nach dem Genuss des hausgemachten Käsefondues unter Aufsicht eines Guides zur mit Fackeln beleuchteten Talabfahrt. Wer den Vollmond vorzieht, kann diesen im Iglu-Restaurant bei einem Käsefondue à discrétion bewundern.
Iglu-Dörfer gibt es in der Schweiz seit knapp 20 Jahren. Heute nennen sie sich stolz «die coolsten Resorts der Bergwelt». Die Iglu-Dorf GmbH betreibt mit ihren gegen 90 Mitarbeitenden – vom Iglu-Bauer bis zum Geschäftsführer, von der Buchhalterin bis zum Barkeeper – Iglu-Dörfer ob Davos GR, Gstaad BE, Zermatt VS, auf der Zugspitze (D) und oberhalb von Innsbruck (AUT).