Ostern: Tessiner Hotellerie gut ausgelastet - Gastronomie leidet

Oliver Borner – 22. April 2025
Trotz trübem Wetter mit viel Regen blickt die Tessiner Hotellerie versöhnlich auf Ostern zurück. Die Gastronomie zieht eine durchzogene Bilanz.

Ostern markiert traditionell den Start der Sommersaison im Tessin. Von dem war in diesem Jahr allerdings nur wenig zu spüren. Die Sonnenstube der Schweiz erlebte - ähnlich wie 2024 - ein Wochenende mit viel Regen und kalten Temperaturen.

Das brachte direkte Auswirkungen auf die Hotellerie und die Gastronomie mit sich. «Die Auslastung in den Hotels lag über die vier Ostertage hinweg bei etwa 55 Prozent», sagt Sonja Frey, Direktorin des Verbandes Hotelleriesuisse Ticino. Dies sei in Anbetracht dessen, dass Anfang letzter Woche mit einer noch kleineren Auslastung von 51 Prozent gerechnet worden war, ein abschliessend versöhnliches Ergebnis.

Am besten seien Hotels in den Städten Lugano, Locarno und Ascona ausgelastet gewesen. Dabei profitierten besonders jene Hotels, die auch bei schlechtem Wetter etwas bieten können. «Das sind insbesondere Betriebe, die Indoorschwimmbäder, Sauna und Wellness anbieten», so Frey.

Solche Angebote seien generell wichtig, gerade wenn die Betriebe unabhängig vom Wetter Gäste anlocken wollen. «Das Tessin darf nicht mehr nur auf das Image der Sonnenstube reduziert werden. Es muss als Region wahrgenommen werden, welche auch bei Regen besucht werden kann», sagt Frey. Der Gästefokus dürfe nicht nur auf den Deutschschweizern, welche vor allem wegen des schönen Wetters ins Tessin reisen, sondern auch auf ausländischen Gästen, welche witterungsunabhängig reisen, liegen.

Touristen fehlen in der Gastronomie

Durchzogener sieht die Bilanz in der Gastronomie aus. «Betriebe, welche den Fokus auf einheimische Gäste setzen, hatten gute Ostertage. Für alle anderen war Ostern zum Vergessen», sagt Massimo Suter, Präsident von GastroTicino. Lediglich am Montag, als das Wetter ein bisschen besser war und daher viele kurzentschlossene mit dem Zug ins Tessin reisten, profitierten auch die Betriebe mit Touristenfokus.

Dementsprechend hofft die Branche auf Besserung in den nächsten Wochen. «Der Start in die Sommersaison war, wie 2024, sehr schlecht. Es kann nur besser werden», so Suter. Optimistisch gibt sich die Hotellerie. «Der Aussichten für die Saison 2025 sehen gut aus», sagt Sonja Frey.