Luzern erhebt ab 2025 eine Haltegebühr für Reisecars

Oliver Borner – 15. November 2024
Der Luzerner Stadtrat will den vielen Reisecars, die mitten in der Stadt anhalten, Herr werden. Ab 2025 wird eine Haltegebühr, ein Reservationssystem und ein neues Platzregime eingeführt.

Die Stadt Luzern kämpft seit vielen Jahren mit einem Problem: die vielen Reisecars von Gruppenreisen verstopfen gewisse Strassen und Plätze in der Innenstadt. Nun reagiert der Stadtrat und will mit verschiedenen Massnahmen das Problem kurz- bis mittelfristig lösen.

Konkret sieht die erste Phase ab Frühjahr 2025 wie folgt aus:

  • Es wird eine Haltegebühr von 100 Franken pro Reisebus eingeführt. Für Reisebusse, die ihre Gäste nur ein- oder aussteigen lassen, weil diese etwa auf ein anderes Verkehrsmittel wechseln, gilt eine reduzierte Gebühr von 75 Franken.
  • Am Schwanenplatz ist künftig ganzjährig nur noch das Aussteigen erlaubt – bisher galt dieses Regime nur von Mai bis Oktober tagsüber. Am Löwenplatz und am Kasernenplatz dürfen die Cars zwar zum Ein- und Aussteigenlassen halten, Parkieren ist aber nicht mehr erlaubt. Durch die Änderungen werden Reisegruppen künftig zu Fuss vom Schwanenplatz in Richtung Löwen- und Kasernenplatz geleitet.
  • Die eigentliche Parkierung findet auf den Parkplätzen Brüelmoos und Rösslimatt Kriens statt. Dort dürfen die Cars für maximal 24 Stunden parkieren.
  • Buchen und bezahlen können die Chauffeure die Haltegebühr über den Online-Marktplatz der Luzern Tourismus AG. Der dabei generierte PDF-Beleg mit QR-Code muss am Halteplatz vom Verkehrsdienst entwertet werden. Dieser verweigert Reisebussen ohne Buchung die Zufahrt. Bei der Kontrolle helfen neue Kameras und Sensoren, die an den Zufahrten die Buskennzeichen erfassen.

Der Stadtrat will im Oktober 2025 ein Fazit zu den Massnahmen ziehen. Ab 2026 sollen die Massnahmen noch konsequenter werden. Dann soll ein Slotmanagement die Zahl der Reisecars in der Innenstadt reduzieren.

Für all diese Massnahmen beantragt der Stadtrat beim Parlament einen Sonderkredit von 14,5 Millionen Franken. Laut Stadtrat ist dieses geplante Carregime einmalig in der Schweiz.