Flims, Laax und Falera kaufen Weisse Arena

Oliver Borner – 27. Oktober 2025
Der Deal steht! Nach Laax GR und Falera GR sagt auch die Gemeinde Flims GR deutlich Ja zur Übernahme der Infrastruktur der Weisse Arena AG.

Nachdem die Gemeinden Laax und Falera mit je 93,2 Prozent der Stimmen der Übernahme der Infrastruktur des Skigebiets Weisse Arena bereits zugestimmt hatten, zog die Gemeinde Flims am Sonntag nach. 85,5 Prozent der Flimserinnen und Flimsern stimmte der Übernahme durch die drei Gemeinden zu.

«Die Resultate in allen drei Gemeinden sind eine riesige Freude!», sagt Christoph Schmidt, Gemeindepräsident von Flims. «Das Vorhaben wurde kontrovers diskutiert und hat sehr viele Stimmberechtigte an die Gemeindeversammlungen und an die Urnen gebracht. Nun wurde es in einer Deutlichkeit angenommen, die keine Fragen offenlässt. Die weitere Entwicklung unseres Tourismus braucht die Zusammenarbeit der öffentlicher Hand, der Unternehmen und der Bevölkerung.»

Nach dem Ja wird nun die gemeindeeigene Finanz Infra AG die Bahnen, Skilifte, Gebäude und Leitungsnetze der Weissen Arena Bergbahnen für insgesamt 50 Millionen Franken übernehmen. Auf Flims und Laax entfallen je 20 Millionen Franken, Falera steuert 10 Millionen bei.

Die Weisse Arena Bergbahnen AG wird die Infrastruktur als «Sale and Leaseback» zurückpachten und mindestens für 30 Jahre weiterbetreiben. Die Finanz Infra AG gehörte bisher zu zwei Dritteln den drei Gemeinden. Nun wird sie vollständig von diesen übernommen. 

13 Millionen Pachtzins pro Jahr für Weisse Arena

Künftig wird die Pächterin, die Weisse Arena Bergbahnen AG, einen jährlichen Pachtzins von rund 13 Millionen Franken zahlen müssen – abhängig vom aktuellen finanziellen Wert der Infrastruktur. Auch eine Nachfolge ist dem Vertrag unterstellt, der frühestens nach 30 Jahren gekündigt werden kann.

Nach dem Kauf der Infrastruktur sollen auf die Gemeinden keine weiteren Kosten zukommen. Neu- und Ersatzinvestitionen werden mit Eigenmitteln der Finanz Infra gestemmt. Diese sollen aus dem Pachtzins fliessen. Die Gemeindepräsidenten versprachen keine Nachtragskredite und keine Steuererhöhungen.

Die Verantwortung der Infrastruktur bleibt bei den Bergbahnen. Sie müssen auch alle Kosten unter 100'000 Franken selber tragen. Alle höheren Ausgaben sind durch die Finanz Infra zu bewilligen.

Es gab Interesse von Investoren - auch aus dem Ausland

Interesse an einer Beteiligung oder Übernahme der Weissen Arena Gruppe hatten diverse Finanz- und Tourismusinvestoren, auch aus dem Ausland, bestätigte Reto Gurtner. Der Präsident und Delegierte der Weissen Arena Gruppe erachtet es aber für richtig, dass eine so wichtige Infrastruktur langfristig im Gesamtinteresse der Region betrieben werde.

Er ziehe deshalb eine Lösung mit den Gemeinden vor, auch wenn es kurzfristig vielleicht höhere Angebote gegeben hätte. Die Weisse Arena Bergbahnen AG werde genug Pachtzins bezahlen, dass die Gemeinden auch bei grösseren Investitionen keine zusätzlichen Finanzhilfen leisten müssten. Dies funktioniere mit den Beschneiungsanlagen bereits seit langem so.