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Kinder, die heute positive Erlebnisse in Arosa sammeln, kehren später oft als erwachsene Gäste zurück, erklärt Roland Schuler (46), Tourismusdirektor von Arosa GR. «Wir haben viele Stammgäste, die seit Jahren zu uns kommen und nach ihren Kindern, nun auch ihre Enkelkinder dabei haben», so Gerd Reber (63), seit 30 Jahren Küchenchef im Waldhotel in Arosa GR. Genau diese Enkelkinder kämen in ein paar Jahren wiederum mit ihren Kindern in das Hotel. «Wenn Kinder von ihren Eltern die Liebe und Wertschätzung zum Essen lernen, dann werden sie später auch ein gesundes Essverhalten entwickeln», so Reber. Auch deshalb habe er im Waldhotel eine eigene Kinderkarte konzipiert, die mehr als nur Chicken Nuggets und Pommes beinhaltet.
Familien als nachhaltige Ausrichtung
Die Fokussierung auf die Zielgruppe Familien sei zudem eine nachhaltige Ausrichtung für die Destination, da Projekte und Angebote langfristig angelegt seien, so der Tourismusdirektor. «Zudem bieten Familienferien eine saisonale Stabilität, da sie vor allem in den Ferienzeiten stattfinden und so eine verlässliche Nachfrage für alle Angebote und Dienstleistungen in der Destination generieren», führt Schuler weiter aus. Von der guten Planbarkeit und Auslastung profitieren auch Hotellerie und Gastronomie. Familien reisen oftmals mit mehreren Personen und bevorzugen längere Aufenthalte, das bedeutet für Hotellerie und Gastronomie eine höhere Auslastung. Zudem ergebe sich durch Zusatzangebote wie Kindermenüs, Freizeitaktivitäten und familienfreundliche Services ein zusätzliches Umsatzpotenzial für die Betriebe, erklärt Schuler. Damit die Zielgruppe Familien mit ihren Bedürfnissen während ihres ganzen Aufenthaltes umfassend betreut wird, braucht es ein gutes Zusammenspiel von allen Akteuren.
Gemeinsam geht's besser
Für diese Zusammenspiel sei es wichtig, dass alle Akteure auf die Bedürfnisse von Familien sensibilisiert sind, erklärt der Tourismusdirektor. Alle Leistungsträger in Arosa seien aufgefordert, ein familienfreundliches Gesamtangebot zu schaffen, das Aktivitäten und Events für alle Altersgruppen und die Vereinbarkeit mit Kindern beinhalte. Eine kindergerechte Atmosphäre ist oftmals gar nicht so schwierig. In der Gastronomie können das beispielsweise spezielle Kindermenüs, Kinderstühle, eine kleine Spielecke und Malutensilien für den Tisch sein. In der Hotellerie sind grosszügige Familienzimmer mit einem abtrennbaren Schlafbereich, Kinderbetreuung, Spielzimmer und eine kinderfreundliche Zimmerausstattung mit Wickeleimer, Wickelmöglichkeiten, Badewanne und Spielzeug essenziell. «Wir von Arosa Tourismus koordinieren alle Angebote und schauen, dass diese miteinander vernetzt sind», so Schuler. «Mit passenden Produkten verbinden wir diese und kommunizieren sie adressatengerecht an die Zielgruppe.» Die Skischule inklusive im Winter oder die Arosa Card im Sommer sind zwei gute Beispiele für solche verbindende Elemente. «Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Interessenvertretungen läuft bei uns sehr gut, es wird an einem Strang gezogen», so der Tourismusdirektor. Dadurch sei es für sie als Destination überhaupt möglich, solche attraktiven Produkte zu konzipieren.
Best Practice Arosa Card
Im Winter lernen die Kinder ab zwei Übernachtungen kostenlos Skifahren, und im Sommer erhalten alle Gäste ab einer Übernachtung in einem Hotel, einer Ferienwohnung oder auf dem Campingplatz die Arosa Card. Damit können zahlreiche Leistungen während des gesamten Aufenthaltes kostenlos genutzt werden. Die Kosten und Aufwände dafür werden von allen Leistungsträgern gemeinsam getragen. Nur dadurch kann den kleinen und grossen Gästen ein sorgfältig abgestimmtes und unvergessliches Erlebnis angeboten werden.
Arosa hat es geschafft, sich generationenübergreifend als familienfreundliche Destination zu positionieren, und hat dadurch langfristig Gäste gewonnen. Wer als Kind in Arosa war, wird als Erwachsener wiederkommen.
