Das wünschen sich die Branchenleader für 2025

Oliver Borner – 30. Dezember 2025
Das Jahr 2024 geht zu Ende, 2025 steht vor der Tür. Das GastroJournal fragt bei Entscheidungsträgerinnen und -trägern aus der Gastronomie-, Hotellerie- und Tourismusbranche nach, welches Fazit sie zum abgelaufenen Jahr ziehen und was sie sich für das neue Jahr wünschen.
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GastroSuisse-Präsident Beat Imhof. (Bild: GastroSuisse)

Beat Imhof, Präsident GastroSuisse

Welches Fazit ziehen Sie auf Verbands- und Branchenebene für 2024?
GastroSuisse ist sehr gut aufgestellt. Wir haben eine stabile Zahl von Mitgliedern. Wir arbeiten in einer Branche, die gut läuft und sehr gesellschaftsrelevant ist. Darauf können wir aufbauen.

 

Was sind die grössten Herausforderungen?
Wenn wir das Image der Branche verbessern, haben wir einen Teil der Lösung wie den Fachkräftemangel oder die politische Wahrnehmung geschafft. Wir wollen in jeder Dimension als verlässlicher Partner, der zukunftsorientiert arbeitet, wahrgenommen werden: bei den Kantonalverbänden, unserem engen Partner HotellerieSuisse und unseren Sozialpartnern.

 

Wie sieht Ihr Ausblick für das Jahr 2025 aus? Was wird die Branche im kommenden Jahr beschäftigen?
Es ist sehr wichtig, in die politische Arbeit zu investieren. Der Fachkräftemangel ist ein Thema mit erster Priorität. Weiterhin auf der Agenda wird die Hotelfachschule Zürich sein. Wir prüfen alle Optionen. Dazu gehört ein Modell, wie wir die Schule neu aufstellen könnten. Klar ist: Wir dürfen als Verband wirtschaftlich nicht mehr in der Pflicht stehen.

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Martin von Moos, Präsident von HotellerieSuisse. (Bild: HotellerieSuisse)

Martin von Moos, Präsident HotellerieSuisse

Welches Fazit ziehen Sie auf Verbands- und Branchenebene für 2024?
Wir schauen auf ein erfolgreiches Jahr zurück, in dem wir trotz Herausforderungen auf viele Erfolge zurückblicken dürfen. Auf politischer Ebene sind wir bei der Einführung der Titel «Professional Bachelor» und «Professional Master» zur Stärkung der höheren Berufsbildung einen wichtigen Schritt weiter. Das Vernehmlassungsverfahren zum Thema ist abgeschlossen. Ebenfalls bei der Einführung einer nationalen Lösung der Meldescheine sehen die ersten Andeutungen positiv aus, was den Betrieben eine grosse Entlastung im administrativen Bereich geben würde. Und mit dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen zu den Bilateralen III haben wir eine stabile Grundlage für die Zukunft des gesamten Tourismusstandorts Schweiz.

 

Wie sieht Ihr Ausblick für das Jahr 2025 aus? Was wird die Branche im kommenden Jahr beschäftigen?
Politisch stehen für uns die Revision der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredite (SGH) sowie auch der Erhalt des MWST-Exportsatz im Zentrum. Beim MWST- Exportsatz zählen wir auch auf die Unterstützung unserer Partnerverbände. Im Tourismus scheint es mir wichtig, Trends und Reiseverhalten rechtzeitig zu erkennen. Bei HotellerieSuisse stehen im 2025 einige wichtige Projekte an. Mit dem Hospitality Trendreport und dem Hospitality Future Board möchten wir die Trends und die Herausforderungen für die Zukunft noch besser antizipieren. Auch möchten wir unsere Beherbergungsbetriebe noch besser bei ihren Nachhaltigkeitsbemühungen unterstützen, zum Beispiel mit unserem digitalen Nachhaltigkeits-Hotel. Das Ziel muss weiterhin sein, unsere Mitglieder bei der Steigerung ihrer Wirtschaftlichkeit zu unterstützen. Nur so werden wir als gesamte Branche erfolgreich bleiben.

 

Was wünschen Sie der Branche und den Mitgliedern von HotellerieSuisse für 2025 ?
Ich wünsche mir, dass die Branche von der engeren Zusammenarbeit der Regionalverbände und des Dachverbandes profitieren kann. Nur so können wir die Herausforderungen bei den Fachkräften, bei der Bildung und der Digitalisierung erfolgreich meistern. Gleichzeitig müssen wir gemeinsam das Image unserer Branche stärken. Viele dieser Themen müssen wir im engen Austausch mit unseren Partnerverbänden angehen. In diesem Sinne freue mich jetzt schon auf eine engere Zusammenarbeit mit GastroSuisse. 

Janine Bunte (Foto Laura gargiulo)

Janine Bunte, Präsidentin Verein Parahotellerie Schweiz. (Bild: Laura Gargiulo)

Janine Bunte, Präsidentin Verein Parahotellerie Schweiz

Welches Fazit ziehen Sie auf der Ebene der Parahotellerie für 2024?
Die Mitglieder der Parahotellerie Schweiz blicken auf ein Jahr mit vielen Herausforderungen zurück. Das schlechte Wetter und ein leichter Rückgang bei Gästen aus der Schweiz sorgten dafür, dass die Logiernächte 2024 nicht mehr an die Rekordwerte aus dem Vorjahr anknüpfen konnten. Dennoch sind die Mitglieder zufrieden. Die erhöhte Nachfrage aus dem Ausland und die hohe Gästezufriedenheit zeigen, dass die Angebote der Parahotellerie weiterhin sehr beliebt sind. Ausserdem konnten neue Angebote in attraktiven Destinationen eröffnet werden. 

 

Wie sieht Ihr Ausblick für das Jahr 2025 aus? Was wird die Parahotellerie im kommenden Jahr beschäftigen?
Die Buchungslage für die Wintersaison 2024/2025 ist durchwegs positiv. Herausfordernd sind die zunehmenden Regulierungen im Bereich Ferienwohnungsvermietung. Parahotellerie Schweiz plant die Vereinfachung und Digitalisierung im Meldewesen und arbeitet aktuell an einem Projekt, um die zunehmenden Herausforderungen gemeinschaftlich zu lösen.

 

Was wünschen Sie der Parahotellerie und deren Mitgliedern für 2025 ?
Natürlich sehr viele glückliche Gäste aus dem In- und Ausland. Ich wünsche allen Mitgliedern von Parahotellerie Schweiz aber auch weiterhin viel Ausdauer und Kreativität. Die Zusammenarbeit innerhalb der Branche ist hervorragend, und ich hoffe, dass wir diesen wertvollen Zusammenhalt bewahren können. Zudem freuen wir uns darauf, weitere Mitglieder zu gewinnen, um uns gegenseitig zu inspirieren und gemeinsam nachhaltige, qualitativ hochwertige Konzepte voranzutreiben.

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Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus. (Bild: Schweiz Tourismus)

Martin Nydegger, Direktor Schweiz Tourismus

Welches Fazit ziehen Sie auf der Ebene des Schweizer Tourismus für 2024?
Die Branche hat gut gearbeitet – sowohl im Kerngeschäft mit den Gästen als auch auf der übergeordneten «Meta-Ebene»: wir haben die Herausforderungen erkannt, wir lenken die Gästeströme, nehmen den lokalen Sorgen ernst und arbeiten mit den Rahmenbedingungen etwa des Klimawandels. Gemeinsam mit der gesamten Schweizer Tourismusindustrie fassen wir die Nachhaltigkeit so breit und substanzvoll wie nie.

 

Wie sieht Ihr Ausblick für das Jahr 2025 aus? Was wird den Schweizer Tourismus im kommenden Jahr beschäftigen?
Unser aller Handeln, sowohl bei uns im weltweiten Tourismusmarketing als auch «an der Front», bei den Wirtinnen, den Hoteliers oder den Seilbähnlern, basiert auf «Travel Better», dem neuen und «besseren Reisen». So prägen wir eine gesunde und erfolgreiche Zukunft für den Schweizer Tourismus. Wir sorgen für eine ganzjährige Auslastung und lenken mittels Promotion in die Nebensaisons entlang versteckter Perlen und sorgen für verlängerte Aufenthalte und Harmonie mit der lokalen Bevölkerung. Wir bringen die richtigen Gäste zur richtigen Zeit an die richtigen Orte.

 

 

Was wünschen Sie dem Schweizer Tourismus und seinen AkteurInnen und Akteuren für 2025?
Die gemeinsame Arbeit in engem Austausch, ordentlich zusammengerückt, voneinander lernend – wie wir das 2024 schon richtig erfreulich begonnen haben. Wenn wir die Herausforderungen gemeinsam anpacken, uns austauschen und zusammen unseren Weg in die Zukunft namens «Travel Better» pflügen, kommt das gut. Das ist die Basis für einen prosperierenden Schweizer Tourismus.