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Andri Silberschmidt / FDP-Nationalrat

Wer morgens früh aufsteht, soll am Abend mehr haben

Weshalb verdient eine Servicefachfrau in Zürich fast doppelt so viel wie ihr Kollege in Wien?

Sind die Zürcher doppelt so produktiv wie die Wiener? Wahrscheinlich nicht. Die Schweizer Servicefachfrau bedient etwa gleich viele Gäste wie der österreichische Kollege. Weshalb verdient sie am Ende des Monats kaufkraftbereinigt trotzdem fast das Doppelte?

 

Eine Erklärung liefert der Balassa-Samuelson-Effekt: In produktiveren Ländern ermöglichen hohe Löhne auch in weniger produktiven Branchen bessere Einkommen. Oder: Die hohe Produktivität in der Pharmaindustrie sorgt dafür, dass auch die Löhne in anderen Branchen wie in der Gastronomie höher sind.

 

Doch leider geraten die Löhne in der Schweiz immer stärker unter Druck. Gerade die Gastronomie hat dies in den vergangenen 20 Jahren deutlich gespürt. Während die Gewinne sanken, stiegen die Personalkosten signifikant.

 

Diese Mehrbelastung kommt nicht von ungefähr: Linke Politiker – aber auch Vertreter der Mitte – überbieten sich seit Jahren mit neuen staatlichen Wohltaten. Subventionen hier, neue Sozialleistungen dort. Allein in der AHV fehlen mittelfristig 10 Milliarden Franken – pro Jahr!

 

Das Resultat dieser verfehlten Politik mit der Giesskanne: Höhere Abgaben und steigende Kosten für den Mittelstand. Den Bürgerinnen und Bürgern bleibt am Ende des Monats immer weniger übrig. Dabei sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass der Lohn denen gehört, die arbeiten und ihn erwirtschaftet haben. 

 

Es ist Zeit, die Entwicklung vom Wohlfahrtsstaat hin zum Wohlfühlstaat zu stoppen und den Mittelstand zu entlasten. Wer morgens den Wecker stellt, früh aufsteht und hart arbeitet, soll am Ende des Tages mehr im Portemonnaie haben. Leistung soll sich endlich wieder lohnen. Das ist nicht nur fair – es ist die Grundlage unseres Wohlstandes.